Deutschlands ältestes Stummfilmfestival erhält Deutschen Stummfilmpreis 2022

Die Regensburger Stummfilmwoche, die in diesem Jahr zum 40. Mal stattfindet, wird mit dem Deutschen Stummfilmpreis 2022 ausgezeichnet.

Der Deutsche Stummfilmpreis ehrt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um die Präsentation, Wertschätzung, Förderung, Erforschung oder Bewahrung des frühen Films verdient gemacht haben. Stummfilm Magazin verleiht seit 2020 jährlich den Deutschen Stummfilmpreis.

Mit der Auszeichnung sollen beispielhaft die vielen leidenschaftlichen und vielfältigen Bemühungen zur Pflege des frühen Filmerbes gewürdigt werden, die von engagierten privaten Initiativen bis hin zu öffentlich geförderten Institutionen geleistet werden. Zudem will der Preis eine größere Aufmerksamkeit auf den Stummfilm ziehen, der auch heute noch aufgrund seiner oftmals einzigartigen und nach wie vor einflussreichen künstlerischen Kraft zu faszinieren vermag.

Der Preisträger 2022

Die Regensburger Stummfilmwoche erhält den Deutschen Stummfilmpreis 2022 für besondere Verdienste um die Stummfilmkultur. Das jährlich stattfindende Event, das 2022 zum 40. Mal den Hochsommer in Regensburg bereichert, ist Deutschlands ältestes Stummfilmfestival. Großartige Kinowerke der frühen Filmgeschichte, in einem Spektrum von absoluten Klassikern bis hin zu unbekannten Perlen, in einer Mischung mit ausgewählten Livemusikbegleitungen unterschiedlicher Musikstile, gerahmt vom stilvollen Open-Air-Ambiente des Thon-Dittmer-Palais, machen die Regensburger Stummfilmwoche zu einem besonderen Erlebnis nicht nur für Freund*innen des frühen Kinos.

Die Regensburger Stummfilmwoche steht für ein leidenschaftliches und ausdauerndes Engagement für das Filmerbe: Hier wird Stummfilmkultur in seiner ganzen Faszination lebendig, und so weckt das Festival Aufmerksamkeit für ein Kinoerlebnis jenseits des Mainstreams und über den Kreis von filmhistorisch Interessierten hinaus. Die Wurzeln der Regensburger Stummfilmwoche reichen bis 1982 zurück. Im Laufe der Jahre etablierte sich die Regensburger Stummfilmwoche durch ihr kenntnisreich kuratiertes Programm zu einem wichtigen Kulturevent in Regensburg mit einer Bekanntheit weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Veranstalter der Regensburger Stummfilmwoche ist der Arbeitskreis Film Regensburg e.V. Der Verein steht nicht nur für anspruchsvolles Kino, sondern auch für herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Filmkultur. Diese Leidenschaft findet auch in der Regensburger Stummfilmwoche ihren Ausdruck.

„Die Auszeichnung freut uns ganz gewaltig. Es ist eine wirklich wichtige Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit, die seit vielen Jahren von unserem Team geleistet wird. Wir freuen uns sehr, dass wir damit in einer Reihe mit den großartigen professionellen Aktiven der Stummfilmszene stehen. Vielen Dank an das Stummfilm Magazin für diese Ehrung!“, sagte Dr. Nicole Litzel, seit 2009 verantwortlich für die Durchführung der Regensburger Stummfilmwoche, nach Bekanntgabe der Auszeichnung.

„Die Stummfilmwoche ist das älteste Festival unseres Vereins. Manchmal ist es so, dass der Verein diese Institution als selbstverständlich ansieht, dem ist aber nicht so. Der Preis zeigt, dass die Arbeit unseres Stummfilmteams auch überregional wahrgenommen wird. Es ist uns ein Ansporn, die Filmkultur auch in unserem Kino ‚Filmgalerie‘ weiterhin hochzuhalten.“, sagte Chrissy Grundl, Geschäftsführerin des Arbeitskreis Film Regensburg e.V., nach Bekanntgabe der Auszeichnung.

„Die Stadt Regensburg ist voller Freude und Stolz, dass die Stummfilmwoche mit dem Deutschen Stummfilmpreis geehrt wird. Sie ist seit Jahrzehnten ein Aushängeschild des sommerlichen Kulturlebens in der UNESCO-Welterbestadt Regensburg und zieht auch Besucher:innen von außerhalb an. Die Bedeutung von Regensburg als Kinostadt wird nochmals unterstrichen. Vielen Dank!“, sagte Wolfgang Dersch, Kulturreferent der Stadt Regensburg, nach Bekanntgabe der Auszeichnung.

Die offizielle Auszeichnung mit dem Deutschen Stummfilmpreis 2022 erfolgt im Rahmen der 40. Regensburger Stummfilmwoche, die vom 16. bis 21. August 2022 stattfinden wird (www.stummfilmwoche.de).

Preisträger*innen des Deutschen Stummfilmpreises in den vergangenen Jahren waren die ZDF/ARTE-Redakteurin Nina Goslar, die Stummfilmmusiker Richard Siedhoff, Joachim Bärenz und Günter A. Buchwald, der Dirigent und Arrangeur Burkhard Götze und der Filmverlag absolut MEDIEN GmbH.

Im Wortlaut: Laudatio auf die Regensburger Stummfilmwoche

Laudatio auf die Regensburger Stummfilmwoche anlässlich der Verleihung des Deutschen Stummfilmpreises 2022

Die Regensburger Stummfilmwoche erhält den Deutschen Stummfilmpreis 2022 für besondere Verdienste um die Stummfilmkultur. Das jährlich stattfindende Event, das in 2022 zum 40. Mal den Hochsommer in Regensburg bereichert, ist Deutschlands ältestes Stummfilmfestival. Großartige Kinowerke der frühen Filmgeschichte, in einem Spektrum von absoluten Klassikern bis hin zu unbekannten Perlen, in einer Mischung mit ausgewählten Livemusikbegleitungen unterschiedlicher Musikstile, gerahmt vom stilvollen Open-Air-Ambiente des Thon-Dittmer-Palais, machen die Regensburger Stummfilmwoche zu einem besonderen Erlebnis nicht nur für Freund*innen des frühen Kinos.

Die Regensburger Stummfilmwoche steht für ein leidenschaftliches und ausdauerndes Engagement für das Filmerbe: Hier wird Stummfilmkultur in seiner ganzen Faszination lebendig, und so weckt das Festival Aufmerksamkeit für ein Kinoerlebnis jenseits des Mainstreams und über den Kreis von filmhistorisch Interessierten hinaus. Stummfilme sind dabei oftmals nicht nur eine anregende, das gewohnte Sehen erweiternde Unterhaltung, sondern auch aus gesellschaftspolitischer Perspektive spannende Zeitdokumente, die den Geist ihrer Entstehungszeit atmen und nicht selten über diese hinausweisen.

Die Wurzeln der Regensburger Stummfilmwoche reichen bis 1982 zurück: Im Mai jenes Jahres wurde vom Arbeitskreis Film Regensburg e.V., damals noch der „Studentische Arbeitskreis Film der Universität Regensburg e.V.“, erstmals eine Stummfilmreihe gezeigt. Die insgesamt drei live musikalisch begleiteten Filme wurden ein Erfolg. Im darauffolgenden Jahr erfuhr die Veranstaltung eine Fortsetzung, Kooperationen mit VHS und DAI ermöglichten den Spielort des beeindruckenden Arkadenhofs des Thon-Dittmer-Palais. Im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte etablierte sich die Regensburger Stummfilmwoche durch ihr kenntnisreich kuratiertes Programm zu einem wichtigen sommerlichen Kulturevent in Regensburg mit einer Bekanntheit weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Im Mittelpunkt der Regensburger Stummfilmwoche stehen über die Jahrzehnte die großen Filmklassiker, von „Metropolis“ (D 1927), „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (D 1922) und „Der Student von Prag“ (D 1913) bis zu den Komödienmeisterwerken von Buster Keaton oder Karl Valentin. Aber auch weniger bekannte Werke, wie etwa das amüsante Ernst-Lubitsch-Frühwerk „Schuhpalast Pinkus“ (D 1916) oder die Krimikomödie „Wo ist Coletti?“ (D 1913) des fast vergessenen Filmpioniers Max Mack standen und stehen dort auf dem Programm.

Schon seit Anbeginn werden die Filme bei der Regensburger Stummfilmwoche mit live gespielten Musikbegleitungen unterschiedlicher Stilrichtungen gezeigt, in der Anfangszeiten des Festivals bei Filmerbeveranstaltungen keine Selbstverständlichkeit. Oftmals kamen in jener Zeit Einspielungen zum Einsatz. Zu den vielen Musiker*innen, die in vier Jahrzehnten die Regensburger Stummfilmwoche akustisch veredelten, gehören auch international renommierte Koryphäen der Stummfilmmusik, wie Aljoscha Zimmermann (1944-2009), einer der Pioniere der Stummfilm-Renaissance.

In 2022 begeht die Regensburger Stummfilmwoche ihr 40. Jubiläum. Gezeigt werden Filme, die eng mit der Geschichte des Festivals verknüpft sind. Begleitend zur Jubiläumsausgabe werden täglich im Arkadenhof des Thon-Dittmer-Palais die Filmdokumentation „Das frühe Kino lebt! 40 Jahre Stummfilmwoche in Regensburg“ von Gabrielle Pinkert und eine Ausstellung über die Geschichte des Festivals zu sehen sein.

Veranstalter der Regensburger Stummfilmwoche ist der Arbeitskreis Film Regensburg e.V. Der Verein ist aus dem am 1. März 1976 von einigen filmbegeisterte Student*innen gegründeten Studentischen Arbeitskreis Film der Universität Regensburg e.V. hervorgegangen. Der Arbeitskreis Film Regensburg e.V. steht nicht nur für anspruchsvolles Kino, täglich demonstriert im vereinseigenen Kino „Filmgalerie“, sondern auch für herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Filmkultur. Diese Leidenschaft findet auch in der Regensburger Stummfilmwoche ihren Ausdruck.

Stummfilm Magazin freut sich, im Jubiläumsjahr der Regensburger Stummfilmwoche, das Festival mit dem Deutschen Stummfilmpreis 2022 auszuzeichnen.

Köln im August 2022

Rückblick auf die offizielle Preisverleihung des Deutschen Stummfilmpreises 2022 in Regensburg

Die Auszeichnung mit dem Deutschen Stummfilmpreis 2022 erfolgte im Rahmen der 40. Regensburger Stummfilmwoche, die vom 16. bis 21. August 2022 stattfand.

Stellvertretend für das Organisationsteam der Regensburger Stummfilmwoche erhielten Dr. Nicole Litzel, seit 2009 verantwortlich für die Durchführung der Regensburger Stummfilmwoche, und Chrissy Grundl, Geschäftsführerin des Arbeitskreis Film Regensburg e.V., am 16. August 2022 die Auszeichnung von Frank Hoyer, Herausgeber von Stummfilm Magazin, überreicht.

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"Mit dem Deutschen Stummfilmpreis werden beispielhaft die vielen leidenschaftlichen Bemühungen zur Pflege des frühen Filmerbes gewürdigt. Die Regensburger Stummfilmwoche steht mustergültig für dieses Engagement. Bei Deutschlands ältesten Stummfilmfestival kommen seit sage und schreibe vier Jahrzehnten großartige Kinowerke der frühen Filmgeschichte auf die große Leinwand. Musikalisch veredelt werden diese Kinoperlen von ausgewählten Stummfilmmusikerinnen und -musikern mit unterschiedlichen Musikstilen. Das ist großartige Unterhaltung und ein besonderer ästhetischer Genuss", hob Hoyer in der Laudatio hervor.

Auch der Kulturreferent von Regensburg, Wolfgang Dersch, würdigte in seinem Redebeitrag das leidenschaftliche Wirken der ehrenamtlich engagierten Organisator*innen des Stummfilmfestivals und betonte die Bedeutung der Veranstaltung für das kulturelle Leben der Stadt.

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