"Branntwein, Tabak, Kino!" ‒ unter diesem Motto zeigt die vierte Weimarer Stummfilm-Retrospektive vom 29. August bis 08. September 2022 wieder Filme, die vor 100 Jahren in den Weimarer Kinos liefen.
Im Mittelpunkt stehen Kinowerke des Jahres 1922, begleitet von historischen Wochenschauen, Einführungen, Vorträgen und Gesprächen. Alle Filmvorführungen werden von international renommierten Stummfilm-Musiker*innen live vertont. Anschließend an jede Veranstaltung hat das Publikum die Möglichkeit, im "Cine-Corner" im Lichthaus Kino mit den Veranstaltern und Expert*innen über die Filme zu plaudern und zu debattieren. Stummfilm Magazin ist auch in 2022 wieder Medienpartner des Events.
Ein Highlight des Festivals wird am Samstag, den 03. September 2022, um 17:00 Uhr die Aufführung von F. W. Murnaus "Phantom" in der Redoute, der Interimsspielstätte des Deutschen Nationaltheaters, sein. Die Staatskapelle Weimar spielt eine Komposition von Robert Israel, der auch dirigieren wird.
1922 existierten in Deutschland etwa 4.000 Lichtspieltheater, von noblen Filmpalästen in den Metropolen bis zu Sonntagskinos in kleinstädtischen Wirtschaftssälen. Auch die beiden Weimarer Kinos "Scherffs Lichtspielhaus" (Marktstraße 20) und "Reform-Licht-Spiele" des Hofphotographen Louis Held (Marienstraße 1) gehörten dazu. Dort wurden 1922 373 Filme mit insgesamt 2.580 öffentlichen Aufführungen gezeigt. Im November 1922 jedoch mussten vielerorts die Kinos wegen inflationärer Kostenexplosionen temporär schließen – so auch in Weimar. mehr
Textquelle: Bauhaus Universität Weimar; Bild: Stummfilm Magazin