Im Februar 2013 wurde die Reihe “Stationen der Filmgeschichte” im Kino des Filmmuseum Düsseldorf gestartet. Sie gibt seitdem einen Einblick in den historischen Hintergrund der heutigen Filmästhetik und -technik und macht mit internationaler Filmgeschichte vertraut. 

Neben großen Klassikern werden auch randständige Filme gezeigt, die ebenfalls Einfluss auf die Geschichte des Films nahmen. Die Vorführungen finden wöchentlich immer Dienstagabend statt. Das zehnjährige Jubiläum der Reihe “Stationen der Filmgeschichte” nimmt das Filmmuseum Düsseldorf nun zum Anlass, an einem Wochenende einen selten gezeigten Film zu präsentieren, der wegen seiner Länge an einem Dienstagabend keinen Platz hätte: “Napoleon” von Abel Gance mit einer kolossalen Lauflänge von 312 Minuten. Zu sehen ist der Monumentalfilm am Samstag, den 16. Dezember 2023, ab 16:00 Uhr mit zwei Pausen. In der zweiten Pause wird ein Imbiss gereicht. 

Der Film wurde als einer von sechs Filmen konzipiert und umfasst die Zeitspanne von Napoleons Ausbildung bis zum Italienfeldzug. Abel Gance war seiner Zeit filmästhetisch und -technisch weit voraus. Er bündelte und erweiterte alle zur Entstehungszeit verfügbaren filmischen Möglichkeiten, die er durch eine ausgefeilte Montage ergänzte. Herausgekommen ist ein opulentes Epochenpanorama, eine Oper in Stummfilmbildern über Napoleons Aufstieg, seine Erfolge und sein Wirken für die französische Nation. 

Der Film wird begleitet von Wilfried Kaets, der für diese Veranstaltung eine neue Musikfassung für Kinoorgel, simultanes Klavier und Zuspielungen komponiert hat. Die Musik changiert zwischen kinohistorischen, zeitgenössischen und experimentellen Klängen und wird den avantgardistischen Ideen des Regisseurs musikalisch gerecht. Wilfried Kaets gehört mit über 30 Jahren Praxis und weltweit über 450 Stummfilmkonzerten zu den erfahrensten Stummfilmmusikern Deutschlands. 

Die Vorführung findet in Kooperation mit Stummfilm Magazin und dem Filmforum (Freundeskreis des Filmmuseums) anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Reihe Stationen der Filmgeschichte statt. mehr 
Textquelle: Filmmuseum Düsseldorf