Uwe Oberg by Julia Kneuse 250Auch 2023 wird im Wiesbadener Caligari-Kino monatlich ein Stummfilm mit Livemusik präsentiert.

Am Dienstag, den 10. Januar 2023, um 18:00 Uhr steht "Schatten – eine nächtliche Halluzination" (D 1923) auf dem Programm. Der Film von Arthur Robison zählt zu den beeindruckensten Filmen des deutschen Expressionismus und wird nun 100 Jahre alt: Die Uraufführung war am 16. Oktober 1923 im Berliner U.T. Nollendorfplatz.

Der Film erzählt seine Geschichte gänzlich mit visuellen Mitteln und kommt ohne Zwischentitel aus. Auf der Leinwand sind mit Fritz Kortner, Ruth Weyher, Gustav von Wangenheim, Alexander Granach und Fritz Rasp herausragende Darsteller*innen ihrer Zeit zu erleben. In Wiesbaden wird die aufwendig restaurierte, viragierte Fassung gezeigt, live begleitet von Uwe Oberg (Foto). mehr
Bildnachweis: Julia Kneuse

filmstreifen 03 250Am 09. Januar 1918 starb Emile Reynaud in Ivry-sur-Seine (Frankreich).

Der Fotograf und Zeichner war ein Pionier des bewegten Bildes. Er erfand das Praxinoskop, einen Apparat, mit dem man aufeinanderfolgende Zeichnungen in der Art eines Zeichentrickfilms in Bewegung setzen konnte. In den 1890er- und 1900-Jahren projizierte er seine Trickszenen vor einem zahlendem Publikum.

Mit dem Aufkommen der Filmproduktion stellte Reynaud seine Aktivitäten ein und vernichtete einen Großteil seiner Erfindungen. Heute sind noch zwei Vorführstreifen erhalten, die 2015 von der Unesco zum Weltdokumentenerbe erklärt wurden. Er wurde am 08. Dezember 1844 in Seine-Saint-Denis (damals Montreuil) geboren. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

meer wasser 250Am Sonntag  den 08. Januar 2023, ist um 18:00 Uhr "20.000 Leagues Under The Sea" (USA 1916) mit live Musikbegleitung in Frankfurt am Main zu erleben.

Der aufwändig inszenierte Film von Stuart Paton orientiert sich an den beiden Fantasyromanen "20.000 Meilen unter dem Meer" und "Die geheimnisvolle Insel" von Jules Verne, die vor ca. 150 Jahre veröffentlicht wurden. Die seinerzeit außergewöhnlichen Unterwasseraufnahmen wurden von John Ernest Williamson gedreht und gehören zu den ältesten der Filmgeschichte.

Im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum spielen Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK), Akkordeonistin ist Eva Zöllner. Die Vorstellung findet als Begleitprogramm zur Sonderausstellung "Im Tiefenrausch. Film unter Wasser" statt, die noch bis 26. Februar 2023 im Filmmuseum zu sehen ist. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Bild: Stummfilm Magazin

Mit "Lights Of Old Broadway" (USA 1925) am Samstag, den 07. Januar 2023, um 20:45 Uhr startet den Reigen von 24 Filmen in 21 Kinokonzerten. Unter der Regie von Monta Bell entfaltet Marion Davies in ihrem ersten Film für das MGM-Studio ihr komödiantisches Talent. Der Film ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch technisch interessant, denn er beinhaltet zwei frühe Technicolor-Farbsequenzen. Der Weimarer Stummfilmmusiker Richard Siedhoff begleitet das Geschehen auf der Leinwand live am Piano.

Weitere Programmpunkte des Zürcher Stummfilmfestivals sind unter anderem ein Serial-Marathon mit Louis Feuillades "Judex" (F 1916), Clara Bow in "It" (USA 1927), Henrik Galeens "Alraune" (D 1928) mit Brigitte Helm, Buster Keatons "Three Ages" (USA 1923) und Yasujiro Ozus "A Story of Floating Weeds" (Japan 1934). mehr

filmstreifen bunt11 250Das einzige Stummfilmfestival der Schweiz zeigt im Januar und Februar 2023 wieder Filmperlen mit ausgesuchter Livemusik. Spielort ist wie gehabt das Filmpodium.

Gezeigt werden 24 Filme in 21 Kinokonzerten. Zu erleben ist unter anderem ein Serial-Marathon mit Louis Feuillades "Judex" (F 1916), Clara Bow in "It" (USA 1927), Henrik Galeens "Alraune" (D 1928) mit Brigitte Helm, Buster Keatons "Three Ages" (USA 1923) und Yasujiro Ozus "A Story of Floating Weeds" (Japan 1934). mehr
Textquelle: Filmpodium; Bild: Stummfilm Magazin

stummfilm zwischentitel kalender 250Die Redaktion des Stummfilm Magazins hat auch zum Jahresbeginn 2023 wieder viele Termine für Stummfilmfreund*innen zusammengestellt.

So präsentiert das einzige Stummfilmfestival der Schweiz im Januar und Februar 2023 wieder Filmperlen mit ausgesuchter Livemusik. Spielort ist wie gehabt das Filmpodium. Gezeigt werden 24 Filme in 21 Kinokonzerten.

Und am Sonntag  den 08. Januar 2023, ist um 18:00 Uhr "20.000 Leagues Under The Sea" (USA 1916) mit live Musikbegleitung in Frankfurt am Main zu erleben. Im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum spielen Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK), Akkordeonistin ist Eva Zöllner. Die Vorstellung findet als Begleitprogramm zur Sonderausstellung "Im Tiefenrausch. Film unter Wasser" statt

Gute und inspirierende Unterhaltung bei diesen und vielen weiteren Highlights wünscht Stummfilm Magazin! zum Terminkalender

100 jahre stummfilm klassiker logo 250

Am 29. Dezember 1922 fand im Berliner Alhambra die Uraufführung von "Nathan der Weise" statt.

Noch heute beeindruckt an dem Monumentalfilm der unbedingte Gestaltungswille seiner Macher*innen: Jede Einstellung ist visuell durchkomponiert und zielt auf optischen und dramaturgischen Effekt. Die opulenten Filmsets rahmen die Spielszenen und verleihen der Produktion einen edlen Touch.

Lange Zeit war der Großfilm aus dem öffentlichen und filmhistorischen Bewusstsein verschwunden und galt als verschollen. In den 1990er-Jahren wurde dann im staatlichen russischen Filmarchiv in Moskau eine nahezu vollständige Kopie entdeckt, die Grundlage für eine aufwändige Restaurierung durch das Filmmuseum München war. Stummfilm Magazin stellt "Nathan der Weise" im Rahmen seiner Initiative 100 Jahre Stummfilm-Klassiker der Weimarer Republik vor. Hier geht es zur Filmbesprechung.
Bild: Stummfilm Magazin

tv geraet 250In der ARTE-Mediathek sind aktuell wieder einige Perlen für Freund*innen des frühen Filmerbes zu entdecken, hier eine Auswahl an Spielfilmen und Dokumentationen:

• Buster Keatons Comedyklassiker "Sieben Chancen" (USA 1925) ist bis 09. Juni 2023 in der ARTE-Mediathek verfügbar. Gespickt mit zahlreichen visuellen Gags und Stunts erzählt der Film davon, dass es nie den richtigen Moment gibt, um jemandem ein Liebesgeständnis zu machen. Es geht aber auch um die Macht des Geldes und die verfluchte Seite eines unerwarteten Geldsegens: atemberaubend inszeniert mit einer Horde von Hunderten heiratswütigen Goldgräber-Bräuten, die Jimmie verfolgen. Stummfilmgenie Buster Keaton brilliert in der Rolle des unsicheren jungen Mannes, der sich mit den überraschendsten Stunts und absoluter Körperbeherrschung immer wieder vor der Meute rettet, die ihn heiraten möchte. Nicht zuletzt, weil er eigentlich Mary will. mehr

• Bis 21. Februar 2023 ist “Das Geheimnis Georges Méliès“, die die erste umfassende Dokumentation über Leben, Werk und Wiederentdeckung des Filmpioniers Georges Méliès, abrufbar. Méliès, geboren 1861 in Paris, drehte mit seiner Produktionsgesellschaft Star Film über 500 Filme, die durch aufwendige Szenografien und innovative Spezialeffekte die Zuschauer begeisterten. Dieses einzigartige Werk galt jedoch als in großem Maße zerstört, nachdem Méliès 1923 nach dem Konkurs seiner Firma alle Negative verbrannt hatte. Das Auffinden von Negativen in der Library of Congress im Jahr 2006 lädt dazu ein, das Werk von Méliès neu zu entdecken. mehr

• Bis 03. Dezember 2027 ist in der Reihe "Geniale Frauen" die Kurzdokumentation "Alice Guy" (F 2021) online. Jeder kennt die Brüder Lumière oder Georges Méliès. Doch es gab auch weibliche Filmpioniere wie Alice Guy (1873-1968), erste Filmregisseurin der Welt und Produktionsleiterin bei Gaumont. Guy gründete in den USA ihre eigene Produktionsfirma, mit der sie den ersten Sandalenfilm der Kinogeschichte auf den Weg brachte. Und doch ist ihr Name für lange Zeit in Vergessenheit geraten. mehr

• "Jüdisches Glück" (Deutschland/Sowjetunion 1925) ist in der ARTE-Mediathek bis 25. Februar 2023 abrufbar. Der Film ist ein einmaliges Dokument der jüdisch-ukrainischen Kulturgeschichte, gedreht an Originalschauplätzen und damaligen Zentren des jüdischen Lebens wie Berdytschiw, Odessa, Letytschiw. Legendär ist die lange, im Hafen von Odessa gedrehte Traumszene, in der sich Menachem als versierter Heiratsvermittler ausgibt. Die Schauspieler kamen vorwiegend vom Jüdischen Theater Moskau. Einige Mitglieder der Filmcrew wurden später Opfer der Stalin’schen Säuberungsaktionen, wie der Autor des Drehbuchs, Isaak Babel, oder der Hauptdarsteller Solomon Michoels, der 1948 ums Leben kam. Die neue Musik stammt von der ukrainischen Komponistin Masha Khotimski. Sie hat in ihren Soundtrack authentische jüdische Gesangsaufnahmen aus den 1910er Jahren einbezogen, die im Gebiet der heutigen Ukraine bei einer Expedition der Gesellschaft für jüdische Geschichte und Ethnographie unter Leitung des jüdischen Schriftstellers Sholem An-Ski aufgezeichnet wurden. mehr

• Alexander Dowshenkos "Erde" (Ukraine 1930) erzählt von einem ukrainischen Dorf, dessen Kooperative einen Traktor angeschafft hat. Der junge Traktorist Wassil überquert mit dem Pflug die Grenze eines Feldes, das seit Generationen in Besitz von Kulaken ist, das heißt landbesitzenden Bauern, die im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft ihr Land aufgeben mussten. Der Klassenkampf wird auf persönlicher Ebene ausgetragen: Der junge Kulak Choma erschießt Wassil. Der Film ist bis 03. März 2023 verfügbar. mehr
Textquelle: ARTE G.E.I.E.; Foto: Stummfilm Magazin

bubikopf 1920 er jahre 250Für sein nächstes Ausstellungsprojekt lädt das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main dazu ein, Erinnerungsstücke aus den Jahren 1918 bis 1933 einzureichen.

Im Fokus dieses Aufrufs steht der Zeitabschnitt „zwischen den Kriegen“, die Jahre 1918 bis 1933. Gesucht werden Fotos und Anekdoten vom Leben der Frauen im Rhein-Main-Gebiet: Szenen im Sportverein, beim Spazierengehen, im Kreise der Familie oder Freundinnen, bei der Arbeit, aber auch Porträtaufnahmen, oder (auch nicht bebilderte) Geschichten, die über Generationen weitergetragen wurden. Entstehen soll dabei eine kleine Schau mit Lokalkolorit im Foyer der Sonderausstellung "Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)", die von März 2023 an im DFF zu sehen ist.

Die Ausstellung widmet sich der Geschlechtervielfalt und den Frauen im Kino der Weimarer Republik. Im Film waren Geschlechtertausch, Selbstbestimmung und Homosexualität Themen, das beliebteste aber war die „Neue Frau“: Bis heute steht ihr Typus für Modernität und den Ausbruch aus Konventionen, er lebt auf in Serien wie Babylon Berlin oder Eldorado KaDeWe. Aber wer waren die echten Neuen Frauen? Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten sie selbstbewusst die beruflichen Möglichkeiten, auch in der aufstrebenden Filmindustrie. Mit zahlreichen Exponaten und Filmbeispielen werden ihre Geschichten erzählt. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Bild: Stummfilm Magazin

filmspule bunt 250 2Charlie Chaplin starb am 25. Dezember 1977 in Vevey (Schweiz). Er hat mit Filmen wie "Goldrausch" (USA 1925), "Moderne Zeiten" (USA 1936) und "The Kid" (USA 1921) Filmgeschichte geschrieben und unzählige Kinomacher und Komödianten beeinflusst.

Im Mittelpunkt vieler seiner Werke steht die von ihm gespielte Figur des "Tramps" (Vagabund). Oftmals verband er in seinen Filmen komödiantische und tragisch Handlungselemente zu einem bewegenden, sentimentalen Ganzen. Chaplin wurde vom American Film Institute auf Platz 10 der größten amerikanischen Filmlegenden gewählt.

Noch zur Tonfilmzeit produzierte Chaplin mit "Lichter der Großstadt (1931) und "Moderne Zeiten" (1936) Stummfilme, für die er auch die Musik schrieb. Charlie Chaplin wurde am 16. April 1889 (vermutlich) in London geboren. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

dff 250Am Donnerstag, den 22. Dezember, ist um 18:00 Uhr in Frankfurt am Main "Unheimliche Geschichten" (D 1919) mit musikalischer Livebegleitung zu sehen.

Eine Filmreihe im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum erkundet anlässlich der Ausstellung "Unheimlich Fantastisch – E.T.A. Hoffmann 2022" im Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt die Beziehungen zwischen E.T.A Hoffmanns Werk und dem Kino. Im Rahmen der Filmschau ist "Unheimliche Geschichten" (D 1919), ein Episodenfilm des Kinopioniers Richard Oswald, mit Klavierbegleitung von Uwe Oberg zu erleben. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin

filmstreifen 02 250 bunt 1Am kürzesten Tag des Jahres, dem 21. Dezember, feiert das Hamburger Kommunale Kino Metropolis traditionell die kurze Form mit Kurzfilmprogrammen. So ist am 21.12.2022 um 17:00 Uhr ein Stummfilm-Liveprogramm für die ganze Familie unter dem Titel "Väter der Klamotte" zu erleben.

Der Hamburger Schauspieler Monty Arnold leiht den Filmstars Stan Laurel und Oliver Hardy seine Stimme frei nach der beliebten Fernsehreihe "Väter der Klamotte" mit dem Kabarettisten Hanns-Dieter Hüsch. Gemeinsam mit Sören Sieg am Klavier erweckt er die beiden Meisterchaoten in komischen Situationen wieder zum Leben. Zu sehen sind die Streifen "Should Married Men Go Home?", "Their Purple Moment", "Double Whoopee" und "Big Business". Das Programm geht ca. 90 Minuten und ist ab 6 Jahren empfohlen. mehr
Textquelle: Metropolis Kino: Foto: Stummfilm Magazin

Bonn

filmstreifen bunt11 250

Bis 30. Juli 2023 ist in der Bundeskunsthalle die Ausstellung "1920er! Im Kaleidoskop der Moderne" zu sehen. Zum Rahmenprogramm gehören auch drei Stummfilmvorführungen mit Livemusik. mehr

Filmgeschichte hören

filmstreifen bunt11 250

Podcasts haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Auch für Freund*innen des frühen Filmerbes gibt es einiges an Ohrenfutter zu entdecken. hier eine Auswahl

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr