ernst lubitsch stern berlinDer deutsch-amerikanische Regisseur Ernst Lubitsch starb am 30. November 1947 in Los Angeles. Er wurde am 29. Januar 1892 in Berlin geboren.

Lubitschs Œu­v­re, insgesamt über 70 Kinowerke, verbinden oftmals turbulent Komödiantisches mit einer genauen Beobachtung gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Befindlichkeiten. Nach einer intensiven und erfolgreichen Schaffensphase in Deutschland emigrierte Lubitsch 1922 in die USA und gehörte auch dort zu den profiliertesten Regisseuren seiner Zeit. Vor allem in seinen US-amerikanischen Produktionen kultivierte er seine Erzählweise und filmischen Ausdrucksmittel zum sogenannten "Lubitsch Touch". Kurz vor seinem Tod erhielt er einen Ehrenoscar für sein herausragendes Wirken in der Filmbranche. mehr
Das Bild zeigt den Stern für Ernst Lubitsch auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Foto: Stummfilm Magazin

35mm cover dezember 2022 250Die 48. Ausgabe von "35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin" erscheint im Dezember 2022 und hat als Schwerpunktthema das US-amerikanische Filmstudio Paramount Pictures.

Zu entdecken sind auf den insgesamt 80 Seiten unter anderem Berichte über Ernst Lubitsch, Cecil B. DeMille und Gloria Swanson. Auch der deutsche Stummfilm "Hilde Warren und der Tod" (1917) von Joe May wird vorgestellt. Abgerundet wird das Magazin durch verschiedene Rubriken und Kolumnen, darunter zehn Seiten mit aktuellen Blu-ray-, DVD- und Buch-Besprechnungen.

"35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin", eine reich bebilderte, sowohl informative wie unterhaltsame Zeitschrift aus dem 35 Millimeter Verlag, widmet sich dem Kino von seinen Anfängen bis in die 1960-Jahre. Es erscheint alle drei Monate. Zum Online-Bestellshop geht es hier.
Bild: 35 Millimeter Verlag

filmspule bunt 250 1Aktuelle und interessante Veröffentlichungen rund um das Thema "früher Film" gibt es im Netz zu entdecken. Hier eine frische Auswahl. Viel Spaß beim Lesen!

♦ Daniel Kothenschulte stellt in der Frankfurter Rundschau das Buch "Asta Nielsen, the Film Star System and the Introduction of the Long Feature Film" vor. mehr

♦ Wicked Vision veröffentlicht am 16. Dezember 2022 Mel Brooks "Silent Movie" als Bluray. schnittberichte.com und filmstarts.de stellen das Mediabook vor.

♦ Die Internetseite "watson" hat "13 Fun Facts" zu Murnaus Horrorfilmklassiker "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (D 1922) zusammengestellt. mehr

♦ Deutschlandfunk erinnert an den Filmproduzenten Hal Roach, der vor dreißig Jahren starb. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

arte logo 250Am Montag, den 28. November 2022, wird um 23.40 Uhr auf ARTE "Jüdisches Glück" (Deutschland/Sowjetunion 1925) ausgestrahlt. In der ARTE-Mediathek ist der Stummfilm vom 27. November 2022 bis 25. Februar 2023 abrufbar.

Der Film ist ein einmaliges Dokument der jüdisch-ukrainischen Kulturgeschichte, gedreht an Originalschauplätzen und damaligen Zentren des jüdischen Lebens wie Berdytschiw, Odessa, Letytschiw. Legendär ist die lange, im Hafen von Odessa gedrehte Traumszene, in der sich Menachem als versierter Heiratsvermittler ausgibt. Die Schauspieler kamen vorwiegend vom Jüdischen Theater Moskau. Einige Mitglieder der Filmcrew wurden später Opfer der Stalin’schen Säuberungsaktionen, wie der Autor des Drehbuchs, Isaak Babel, oder der Hauptdarsteller Solomon Michoels, der 1948 ums Leben kam.

Die neue Musik stammt von der ukrainischen Komponistin Masha Khotimski, geboren 1980. Sie hat in ihre Musik authentische jüdische Gesangsaufnahmen aus den 1910er Jahren einbezogen, die im Gebiet der heutigen Ukraine bei einer Expedition der Gesellschaft für jüdische Geschichte und Ethnographie unter Leitung des jüdischen Schriftstellers Sholem An-Ski aufgezeichnet wurden. Er unternahm mit Ethnologen von 1912 bis 1914 eine systematische Quellensammlung in den damaligen jüdischen Siedlungsgebieten des zaristischen Russlands und nahm auf Phonographen liturgische Lieder, Geschichten und Volksmusik auf. Ein Teil der Tonaufnahmen ist in der Wernadski-Nationalbibliothek von Kiew erhalten. Die Gesangsaufnahmen sind teils Lieder, teils chassidische Nigun-Gesänge, die gerade in den ukrainisch-jüdischen Gemeinden gepflegt wurden. Masha Khotimski bearbeitete die historischen Aufnahmen, kombinierte sie mit neuer Musik für kleines Ensemble und reicherte sie mit Geräuschen zu einem großen Klangraum an.

Alexej Granowski wurde 1890 in Moskau geboren und starb 1937 in Paris. Granowski stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie. Nach einer Theaterausbildung in Sankt Petersburg und München arbeitete er als Theaterregisseur in Riga, anschließend studierte er Filmregie in Schweden. 1919 gründete er im damaligen Petrograd das jüdische Theaterstudio, ab 1920 war diese Institution, in der vorwiegend Stücke in jiddischer Sprache aufgeführt wurden, in Moskau. 1929 blieb Granowski nach einem Gastspiel in Deutschland, arbeitete für Max Reinhardt. Er drehte sechs Filme, von denen "Jüdisches Glück" der bedeutendste ist. mehr
Textquelle und Bild: ARTE G.E.I.E.

100 jahre stummfilm klassiker logo 250

Die Erich-Pommer-Produktion "Phantom" hatte im November 1922 im Berliner Ufa-Palast am Zoo seine Uraufführung.

Das Drehbuch nach der gleichnamigen Erzählung von Gerhart Hauptmann stammt von Thea von Harbou und Hans Heinrich von Twardowski. Auf der Leinwand sind Alfred Abel, Lil Dagover und Lya de Putti zu sehen. Der Film handelt von einem Stadtschreiber und einer für ihn unerfüllbaren Liebe.

Autor Arndt Pawelczik stellt für die Stummfilm Magazin-Initiative 100 Jahre Stummfilm-Klassiker der Weimarer Republik das Werk vor. Hier geht es zur Filmbesprechung.
Bild: Stummfilm Magazin

klavier 1 250Der deutsche Filmkomponist und Musikpublizist Hans Erdmann starb am 21. November 1942 in Berlin.

Er komponierte unter anderem die Musik zu Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (D 1922). In Kooperation mit Ludwig Brav und Giuseppe Becce veröffentlichte er im Berliner Verlag Schlesinger mit dem "Allgemeinen Handbuch der Filmmusik" ein Standardwerk der Stummfilmmusik (Literaturtipp). Hans Erdmann wurde als Hans Erdmann Thimotheos Guckel am 07. November 1882 in Breslau geboren. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

cinefest logo 250Am 17. November 2022 wurde der 35. Internationale Filmhistorische Kongress von CineGraph und Bundesarchiv im Hambuger Metropolis Kino eröffnet.

Im Rahmen der Kongresseröffnung fand traditionell die Verleihung der Willy Haas-Preise statt, mit denen bedeutende internationale Publikationen in den Kategorien Buch und DVD-/Bluray-Edition zum deutschsprachigen Film bzw. zum Film in Deutschland ausgezeichnet werden. 2022 wurde der, nach dem deutsch-tschechischen Literaten, Drehbuchautor und Filmkritiker Willy Haas benannte, Preis zum neunzehnten Mal vergeben. In diesem Jahr bestand die unabhängige Jury aus Christiane Habich (Kronberg), Britta Hartmann (Berlin), Anne Jespersen (Kopenhagen), Uli Jung (Trier) und Günter Krenn (Wien).

Die Jury zeichnete in der Kategorie Buch die bpb-Publikation Dokumentarfilm in Deutschland. Von den Anfängen zur Gegenwart von Peter Zimmermann (Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, 2022) aus. In der Kategorie DVD/Bluray machte Anders als die Anderen & Gesetze der Liebe & Geschlecht in Fesseln (Edition Filmmuseum Ausgabe Nr. 04, neue erweiterte Ausgabe von 2022) das Rennen. mehr
Bild: cinefest

m cine fotonachweis gregor kaluza 250Am Sonntag, den 20. November 2022, wird um 18:00 Uhr im Beethoven-Haus Bonn "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" mit live Musikbegleitung gezeigt.

Friedrich Wilhelm Murnaus Horrorfilm hatte vor hundert Jahren in Berlin seine Uraufführung. Der Vampirfilm zählt zu den großen Klassikern des Weimarer Kinos und gehört heute zu den meistgezeigten Stummfilmen. Die Darstellung von Max Schreck als grotesk-dämonischer Vampir ist eine Ikone des Horrorfilms und vielzitiert in der Populärkultur.

Vertont wird der Stummfilm von dem 2002 gegründeten Duo M-cine: Katharina Stashik am Saxophon und Dorothee Haddenbruch am Klavier. Die zwei Musikerinnen, die sich an der Musikhochschule Köln kennengelernt haben, verbinden klassisches musikalisches Handwerk mit Improvisation. mehr
Foto: Gregor Kaluza

babylon kino 250Am Sonntag, den 20. November 2022, findet um 16:00 Uhr im Berliner Babylon Kino eine Gala anlässlich der Uraufführung von Fritz Langs "Dr. Mabuse, der Spieler" vor hundert Jahren statt. Es spielt das Babylon Orchester Berlin.

Dr. Mabuse war der erste Superschurke der Filmgeschichte. Noch heute zieht er das Kinopublikum in seinen Bann. Fritz Lang reflektierte in seinem berühmten Zweiteiler Themen wie Gesetzlosigkeit, Anarchie und Korruption und sah seinen Film, neben aller unterhaltsamen Elemente, auch als einen Kommentar zur Verfasstheit der Weimarer Republik.

Der Berliner Komponist Mark Scheibe hat anlässlich des 100-jährigen Jubiläums eine Musik speziell für das Babylon Orchester Berlin, ergänzt um die historische Kinoorgel im Babylon Kino, geschrieben. Kompositorisch knüpft er an die große Tradition symphonischer Stummfilmmusiken an, etwa an Gottfried Huppertz' Originalmusik zu "Metropolis" (D 1927).

Trailer auf YouTube

"Fritz Langs 'Dr. Mabuse' fasziniert mich! Der diabolische Gestalter, der Menschen in ihren eigenen Abgrund hineinmanipuliert und genau dort sein Himmelreich findet, ist ein Archetyp von starkem Magnetismus. Nächtelang lässt sich diskutieren, ob das Böse eine selbstständige Kraft ist oder nur ein abgespaltener Teil einer vermeintlich friedlichen Gesellschaft. Der Leibhaftige, Mephisto, der eigene Schatten, all das ist Dr. Mabuse in seiner zeitlosen Symbolkraft auch. Eine 100 Jahre alte Geschichte filmisch erzählt zu bekommen, die wirkt, als wäre sie eine Parabel für die Gegenwart, schafft Gänsehaut und begünstigt Erkenntnis. Mit einer neuen symphonischen Musik habe ich die Möglichkeit, den mittlerweile gewaltig aufgeladenen seelischen Containern des Bösen eine heutige, verführerische klangliche Gestalt zu geben“, so der Komponist. Ulrike Klobes vom Deutschlandfunk umreisst mit dem Satz "Mark Scheibe nimmt der modernen Musik die Schwere, ohne in Neoklassik zu versinken" dessen Kompositionsstil.

Als einziges Kino seit dem Ende der Stummfilmära spielt im Berliner Babylon Kino mit dem Babylon Orchester Berlin nunmehr regelmäßig wieder ein Kinoorchester. Die Kunstform der live begleiteten Filme lässt sich so hautnah erleben. Seit seiner Gründung im Jahr 2019 spielt der Klangkörper am Babylon eine wohl seit den 1920er Jahren nicht mehr erreichte Anzahl von Liveorchester-Aufführungen. 2019 gab es 49 ausverkaufte Vorstellungen mit insgesamt 24.000 Gästen. Seit Juli 2021 spielt es wieder durchschnittlich sechs bis zehn Aufführungen monatlich. Die Orchesterbesetzung umfasst, je nach Film, 16 bis 30 professionelle Musikeri*nnen. Seit Januar 2022 ist der britische Dirigent Ben Palmer Chefdirigent des Orchesters. mehr
Textquelle: Babylon Kino Berlin, Foto: Stummfilm Magazin

dff 250Am Sonntag, den 20. November 2022, präsentieren Friederike Grimm, Martin Loiperdinger und Yvonne Zimmermann das Buch "Asta Nielsen, the Film Star System and the Introduction of the Long Feature Film".

Anschließend wird der Asta-Nielsen-Film "Der fremde Vogel" (D 1911) mit live Klavierbegleitung von Maud Nelissen gezeigt. Eine Filmeinführung hält Heide Schlüpmann. Die Veranstaltung im Frankfurter Filmmuseum beginnt um 11:00 Uhr und findet in Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen statt.

In Frankfurt lancierten deutsche Filmhändler vor 111 Jahren das Starsystem – Hollywood zog nach. Zur Schauspielerin Asta Nielsen und dem Beginn des Starsystems, das noch heute die Vermarktung von Filmen prägt, hat ein Projekt der Universitäten in Trier und Marburg geforscht. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

Frankfurt am Main

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Vom 29. März bis 12. November 2023 ist im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum die Sonderausstellung "Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)" zu sehen. mehr

Termine über Termine

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Kinotipps, Filmreihen, Ausstellungen und mehr ... unseren Stummfilm-Kalender finden Sie hier

Studium

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Am 02. Juni 2023 bietet die HTW Berlin wieder Eignungsgespräche für das im Oktober beginnende Bachelorstudium in Konservierung/Restaurierung/Grabungstechnik an der HTW Berlin an. mehr

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr

Spendenaktion

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Das bedeutende ukrainische Filmarchiv Dovzhenko Centre in Kiew ist in seiner Existenz bedroht. Spenden zur Unterstützung sind möglich unter https://gofund.me/a6d1f28d