- Details
Noch bis 23. April 2023 ist René Clairs "Paris schläft" (F 1925) in der ARTE-Mediathek abrufbar.
Albert, der Nachtwächter des Eiffelturms, stellt beim Aufwachen fest, dass Paris stillsteht: Alle Einwohner schlafen oder sind in der Haltung gelähmt, die sie um 3:15 Uhr morgens eingenommen hatten. Als er durch die Straßen schlendert, trifft er auf fünf Personen, die im Laufe der Nacht mit dem Flugzeug aus Marseille angekommen waren und wohl verschont wurden, weil sie sich wie er in einer erhöhten Position befanden ... Zunächst genießen sie den allgemeinen Schlaf, der es ihnen ermöglicht, in einem Kabarett auf dem Montmartre zu feiern oder alles zu stehlen, was ihnen gefällt – einschließlich der "Mona Lisa" aus dem Louvre. Doch nach und nach langweilen sie sich und fangen an, sich zu streiten. Nach vier Tagen hören sie im Radio eine Stimme, die um Hilfe ruft ...
Dieser konstruktivistische Film als auch der dadaistisch inspirierte „Entr'acte“ (1924) lassen den Avantgardismus von Regisseur René Clair erkennen, der in jede Phase des Filmschaffens, vom Schreiben bis zum Schnitt, involviert war. In "Paris schläft" deutet sich Clairs Vorliebe für Science-Fiction und Fantasy an, wie viele seiner späteren Werke zeigen werden. Die in den 1920er Jahren erschienenen Filme "Entr'acte" (1924) und "Paris schläft" (1925) sind René Clairs erste Regiearbeiten. Der für seine Zeit völlig neuartige "Paris schläft" gewann bei seiner Veröffentlichung 1925 die Gunst des Publikums und der Kritiker.
Von dem originalen Schnitt gibt es weder Negativ noch Kopien, aber in mehreren Restaurierungen wurde versucht, sich dem Original anzunähern. Bei der auf ARTE ausgestrahlten Version handelt es sich um die im Jahr 2018 von der Stiftung Jérôme Seydoux-Pathé realisierten 4K-Restaurierung, die anhand einer englischen Verleihkopie des Films durchgeführt wurde – weshalb Vorspann und Zwischentitel auch in Englisch sind. mehr
Textquelle: Presse ARTE G.E.I.E.; Bild: Stummfilm Magazin
- Details
Vom 18. bis 23. April 2023 feiert das Internationale Frauen Film Fest Dortmund+Köln, das größte und älteste Frauenfilmfestival im deutschsprachigen Raum, sein 40. Jubiläum.
Die Filmschau präsentiert rund 130 Filme in sieben Sektionen, vergibt vier Filmpreise mit Preisgeldern in Höhe von 17.000 Euro, zeigt eine Weltpremiere und mehrere Deutschlandpremieren. Es werden mehr als 60 deutsche und internationale Filmschaffende in Dortmund, wie Maria Furtwängler, Helke Sander, Anke Hahn, Cana Bilir-Meier, Alex Gerbaulet, Steffi Niederzoll, Shole Pakravan, Claudia Richarz und Lynne Sachs erwartet.
Die Sektion "Fokus: Kompliz*innen" umspannt weibliches Filmschaffen von 1902 bis 2023, darunter "Riposo festivo" (IT 1912) und "Filibus" (IT 1915). Der Schwerpunkt lädt zu feministischer Solidarität quer durch die Kinogeschichte ein. Seitdem Filme entstehen, sind Frauen daran beteiligt, Bilder fürs Kino zu erschaffen. Gleichzeitig waren und sind alle wichtigen Epochen der feministischen Bewegungen flankiert von filmischen Geschichten der Selbstermächtigung.
Alle Langfilme des "Fokus: Kompliz*innen" werden von Vorfilmen aus den 1910er Jahren begleitet, sie stammen aus dem Projekt »Nasty Women«, die in Kooperation mit dem EYE Filmmuseum Amsterdam präsentiert werden. Die radikal-anarchischen Stummfilm-Held*innen dieser Filme erhalten live ungewöhnliche Unterstützung von den Musikerinnen Mariá Portugal (Schlagzeug) und Gunda Gottschalk (Violine). Weitere Infos unter: www.frauenfilmfest.com
Textquelle und Bild: Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln
- Details
Der deutsche Schauspieler Conrad Veidt starb am 03. April 1943 in Hollywood. Er wurde am 22. Januar 1893 in Berlin geboren.
Die Rolle des Cesare in Robert Wienes expressionistischem Film Das Cabinet des Dr. Caligari (D 1920) machte ihn weltberühmt. Zahlreiche weitere prägnante Filmauftritte folgten. Anlässlich seines 75. Todestages würdigte Autorin Bettina Müller den legendären Schauspieler hier auf Stummfilm Magazin. mehr
Foto: Stummfilm Magazin
- Details
Am 20. April 2023 um 19.00 Uhr präsentiert das Filmmuseum München in Kooperation mit dem Münchner Filmzentrum, dem Förderverein des Filmmuseums, den amerikanischen Stummfilm "Salomé" (1923) .
Regisseur Charles Bryants Stummfilm hatte am 31. Dezember 1922 in New York seine Premiere. Das nach dem Theaterstück von Oscar Wilde produzierte Werk beeindruckt auch heute noch durch seine artifizielle Ausstattung und Inszenierungsweise. In der titelgebenden Hauptrolle ist Alla Nazimova zu sehen. Nazimova, wie sie in der Stummfilmzeit verkürzt genannt wurde, war russischer Herkunft und gehört zu den ersten großen Stars des frühen Hollywoodkinos.
Der Multi-Instrumentalist Peter Pichler wird den Film live auf dem Mixtur-Trautonium begleiten, danach weitere Filmbeispiele vorstellen und mit Idún Zillmann ein Gespräch zur Kunst des Sound-Designs führen. Das Trautonium ist eines der ersten elektronischen Musikinstrumente und damit ein Vorläufer der heutigen Synthesizer. Das Instrument ist benannt nach seinem Erfinder Friedrich Trautwein (1888–1956). Es wurde 1930 erstmals öffentlich vorgeführt.
Ein Kartenkauf ist online und an der Abendkasse möglich. Die Kinokasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Es gibt keine Reservierungen. mehr
Textquellen: Filmmuseum München, Wikipedia; Bild: Stummfilm Magazin
- Details
Noch bis 23. April 2023 widmet sich die Schau "Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin den mannigfaltigen Einflüssen des berühmten Vampirfilms auf die bildende Kunst.
Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" feierte 1922 im Marmorsaal des Zoologischen Gartens in Berlin Premiere und ist heute längst Teil der Populärkultur geworden – von Horrorfilmen bis hin zur Fernsehserie "Die Simpsons". "Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg widmet sich der Beziehung dieser Ikone des deutschen Stummfilms zur bildenden Kunst. André Breton galt "Nosferatu" als ein surrealistisches Schlüsselwerk. Umgekehrt ist der Film nicht ohne kunsthistorische Vorbilder zu denken. In den Entwürfen für die Ausstattung befinden sich Motive, die an die Radierungen Francisco de Goyas erinnern, an die deutsche Romantik oder an die phantastische Kunst und Literatur des frühen 20. Jahrhunderts. Anleihen bei Caspar David Friedrich sind ebenso zu erkennen wie bei Alfred Kubin, Stefan Eggeler oder Franz Sedlacek. Darüber hinaus wirft die Ausstellung einen Blick auf die Auswirkungen "Nosferatus" im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Alltagskultur. "Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu" wurde kuratiert von Jürgen Müller, Frank Schmidt und Kyllikki Zacharias, Leiterin der Sammlung Scharf-Gerstenberg. Mehr unter www.nosferatuinberlin.de. Der Tagesspiegel ist Medienpartner der Ausstellung. Die Schau wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie
Trailer zu "Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu" auf YouTube
Zur Ausstellung ist im Sandstein Verlag ein reich bebilderter Katalog erschienen, "der neben künstlerischen Vorbildern auch Fotografien und Entwürfe aus dem Nachlass des Ausstatters Albin Grau (berücksichtigt), anhand derer sich die Dreharbeiten und die umfangreiche Werbekampagne nachvollziehen lassen. Flankierende Aufsätze befassen sich mit der literarischen Tradition des Vampirthemas ebenso wie mit der Entstehungsgeschichte und dem (pop-)kulturellen Fortleben des Films. Die damit einhergehende Neubetrachtung bietet die Möglichkeit, allgemein nach der Ästhetik des Unheimlichen und seiner Bedeutung für das 21. Jahrhundert zu fragen", so eine Verlagsinformation. Der Katalog hat ca. 256 Seiten, ca. 250 meist farbige Abbildungen, ein Format von 27 x 21 cm, die ISBN 978-3-95498-710-8 und kostet Euro 48,00. mehr
Textquelle: Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin; Bild: Sandstein Verlag
- Details
Das Label ostalgica veröffentlicht in einer neuen Reihe unter dem Titel "Stumme Filmkunstwerke" am 31. März 2023 "Hilde Warren und der Tod" als Blu-ray-Erstveröffentlichung. Für den Joe-May-Film aus dem Jahr 1917 schrieb Fritz Lang das Drehbuch.
Stummfilm Magazin sprach mit Andreas Bierschenk von ostalgica und den 35MM-Redakteuren Lars Johansen, Marco Koch und Clemens Williges über den Film und die Blu-ray.
"Fritz Lang stand ganz am Anfang seiner Karriere und `Hilde Warren und der Tod´ war eines seiner ersten Drehbücher. Joe May war, das vergisst man heute leider immer wieder, damals schon ein sehr bekannter und bedeutender Name, der bereits seit fünf Jahren im Geschäft war. Mit eigener Produktionsfirma und mindestens zwei supererfolgreichen Detektiv-Serien in den Kinos. Sowohl für Lang als auch May sollten dann aber die Folgejahre die wichtigeren in der Karriere werden. Lang konnte 1919 seinen ersten Film als Regisseur drehen und May im selben Jahr seine monumentale, achtteilige Filmsaga `Herrin der Welt´ realisieren (an der Lang auch ein wenig als Autor mitwerkelte), und später dann seinen vielleicht heute bekanntesten Film, den zweiteiligen `Das indische Grabmal´ – wieder nach einem Drehbuch, an dem Lang mitschrieb", so Marco Koch. zum ganzen Interview
Bildnachweis: ostalgica
- Details
Vom 29. März bis 12. November 2023 ist im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum die Sonderschau "Weimar weiblich – Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)" zu sehen.
Bubikopf-Frisuren, luftige Chiffonkleider, extravagante Schuhkreationen und endlich Beinfreiheit – schon auf den ersten Blick sind die Veränderungen gewaltig, die die 1920er Jahre für das weibliche Geschlecht bringen. Zu den wichtigsten gehört die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen, die dazu beiträgt, Frauen auch im gesellschaftlichen Alltag präsenter werden zu lassen. Das zeigt sich auch im Kino der Zeit. Frauen beim und im Film der Weimarer Republik sind das Thema der Ausstellung "Weimar weiblich", die zudem untersucht, wie das Kino Geschlechterrollen und -verhältnisse insgesamt thematisiert.
Zum einen geht es darum, jene in allen Gewerken wirkenden Frauen ins Licht zu rücken, die die aufkommende Filmindustrie mit zum Blühen brachten – als Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen, Kostüm- und Szenenbildnerinnen – und die heute vielfach vergessen sind. Zum anderen lotet die Ausstellung aus, wie das Kino der Weimarer Zeit Geschlechterfragen verhandelt, und dabei Themen wie körperliche Selbstbestimmung, Crossdressing und Homosexualität in den Fokus rückt. Die Ausstellung "Weimar weiblich" wirft damit einen frischen Blick auf die deutsche Filmgeschichte der Jahre 1918 bis 1933. Vielen gilt diese Ära bis heute als „Goldenes Zeitalter“ der (deutschen) Kinematographie, weil sie überdurchschnittlich viele international anerkannte Klassiker hervorbrachte. Den Blick auf diese Klassiker des Weimarer Kinos zu beschränken, greift jedoch zu kurz. Das Filmschaffen jener Jahre ist von weit größerer Vielfalt geprägt: ästhetisch, inhaltlich, vor allem aber auch in Bezug auf diejenigen, die es schufen. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Thomas Lemnitzer, DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
- Details
Aktuelle und interessante Veröffentlichungen rund um das frühe Filmerbe gibt es im Netz zu entdecken. Hier eine frische Auswahl. Viel Spaß beim Lesen!
♦ orf.at berichtet über das Einfärben von Schwarzweiß-Filmen. mehr
♦ Das Magazin "Sight and Sound" hat Ende 2022 seine neue "Beste Filme aller Zeiten"-Liste veröffentlicht. Unter den ersten zehn Werken ist nunmehr kein Stummfilm mehr zu finden. Auf Platz 1 hat es "Jeanne Dielman" (BE/FR 1975) von Chantal Akerman geschafft. Seit Beginn der alle zehn Jahre durchgeführten Umfrage im Jahr 1952 steht zum ersten Mal ein Film von einer Frau an der Spitze der Auswahl. 1.600 internationale Kritiker*innen hatten sich an der Wahl beteiligt. Die Internetseite filmstarts.de berichtet.
♦ Deutschlandfunk Kultur stellt in einem umfangreichen Audiobeitrag den Regisseur Fritz Lang vor. mehr
♦ Vom 29. März bis 12. November 2023 ist im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum die Sonderausstellung "Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)" zu sehen. filmportal.de berichtet.
♦ In der ARTE-Mediathek werden aktuell "Sherlock Junior" (USA 1924), "The Navigator" (USA 1924) und "Sieben Chancen" (USA 1925) kostenlos angeboten. Kinozeit.de stellt die Buster-Keaton-Klassiker vor. mehr
♦ Das Berliner Arsenal Kino zeigt im März 2023 eine Schau mit FIlmen von Julien Duviver. Filmdienst stellt den einflussreichen französischen Regisseur vor. mehr
♦ "Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin widmet sich noch bis 23. April 2023 den mannigfaltigen Einflüssen des berühmten Vampirfilms auf die bildende Kunst. faz.de hat sich die Ausstellung angeschaut. mehr
Foto: Stummfilm Magazin
- Details
Die im April 1923 gegründete Warner Bros. Pictures Inc. ist bis heute eines der größten und bedeutendsten Filmstudios Hollywoods.
Beliebt wurden bald die als Looney Tunes bekannten Zeichentrickfilme. Gangsterfilme, Abenteuerfilme, aber auch Melodramen, rundeten das Portfolio ab. Nach dem Ende des klassischen Studiosystems entwickelte sich Warner zu einem großen Medienkonzern, der in den vergangenen Jahrzehnten Franchises wie "Lethal Weapon", "Batman" oder "Harry Potter" ins Kino brachte.
Aus Anlass des 100. Jubiläums zeigt das Kino im DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt/Main im April und Mai 2023 eine Auswahl zehn klassischer und berühmter Warner-Filme. Darunter ist auch "The Jazz Singer" (USA 1927), der wie kaum ein anderer Film für den Übergang von der Stumm- zur Tonfilmära steht. Im Laufe des Jahres folgen weitere Programme, die sich Stars oder Genres widmen. mehr
Textquelle: DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Bild: Stummfilm Magazin
- Details
Am 24. März 1968 starb die erste Filmregisseurin der Filmgeschichte, die Französin Alice Guy-Blaché, in Mahwah (New Jersey). Sie wurde am 01. Juli 1873 in Saint-Mandé (Frankreich) geboren.
1896 drehte Guy-Blaché ihren ersten Film, den märchenhaften La Fée aux Choux, einen der frühesten Kinostreifen mit inszenierter Handlung. In den darauffolgenden 25 Jahren war sie für ca. 700 Filme als Regisseurin und/oder Produzentin verantwortlich.
Die Dokumentation Der verlorene Garten: Das Leben und das Werk von Alice Guy-Blaché von Marquise Lepage aus dem Jahr 1995 gibt einen guten Einblick in das Schaffen der Filmpionierin und lässt unter anderem ihre Tochter zu Wort kommen. mehr und mehr
Übrigens: Die Österreicherin Luise Fleck war nach Guy-Blaché die zweite Filmregisseurin der Welt.
Bild: Stummfilm Magazin
- Details
Der deutsche Filmregisseur Manfred Noa wurde am 22. März 1893 in Berlin geboren.
Heute ist er vor allem durch die zwei Stummfilme Nathan der Weise (D 1922), eine Literaturverfilmung nach dem Theaterstück von Gotthold Ephraim Lessing, und Helena (D 1924), ein zweiteiliger Monumentalfilm nach Motiven griechischer Sagen, bekannt. Beide Werke sind als DVD bei der Edition Filmmuseum erschienen. Noa starb am 05. Dezember 1930 in seiner Geburtsstadt. mehr
Bild: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer
- Details
Der Regisseur Carl Theodor Dreyer starb am 20. März 1968 in Kopenhagen. Dort wurde am 03. Februar 1889 ebenda geboren.
Er zählt zu den einflussreichsten Filmschaffenden des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Meisterwerken gehört der Stummfilm Die Passion der Jungfrau von Orleans, den er 1928 in Frankreich drehte. mehr
Foto: Stummfilm Magazin