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Am 24. Juni 2022 ist im Kolosseum Lübeck "Anders als die Andern" (D 1919) mit Livemusik und Liederprogramm zu erleben.
Das Orchester spielt unter der Leitung von Maximilian Busch. Im Anschluss an den Film wird der bekannte Countertenor Edson Cordeiro Lieder der 1920er-Jahre singen. Cordeiro blickt auf eine über 25-jährige internationale Karriere zurück. In seiner Heimat Brasilien ist er einer der beliebtesten Interpreten. Er tritt in renommierten Konzertsälen Europas auf und hat bereits mehrere goldene CDs erhalten.
Der berühmte Sitten- und Aufklärungsfilm "Anders als die Andern", das weltweit erste Kinowerk gegen die Diskriminierung von Schwulen, erzählt von einem Erpressungdelikt im Zusammenhang mit dem § 175. In Hauptrollen sind Conrad Veidt, Fritz Schulz und Reinhold Schünzel zu sehen, in einer Nebenrolle die legendäre Anita Berber. Der seinerzeit international renommierte Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld mimte einen Experten und forderte die Abschaffung des Paragrafen. Die Veröffentlichung des an den Kinokassen erfolgreichen, aber umstrittenen Films war einer der Auslöser, die erst 18 Monate zuvor abgeschaffte Filmzensur in der Weimarer Republik wieder einzuführen. Der im Film thematisierte § 175 wurde erst im Juni 1994 abgeschafft, 75 Jahre nach der Veröffentlichung des Skandalfilms. mehr
Foto: Veranstalter
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Friedrich Wilhelm Murnaus Vampirklassiker "Nosferatu – eine Symphonie des Grauens" wurde 1922 uraufgehührt und begeht nun sein hundertjähriges Leinwanddebüt. Und: Bram Stokers Vampirfigur Dracula hat in 2022 seinen 125. Geburtstag.
In Konstanz wird es im Sommer 2022 damit schaurig. Das Theater Konstanz zeigt vom 18. Juni bis 23. Juli 2022 mit dem Stück "Nosferatu" beim Münsterplatz Open Air eine Schauermär für lebendes Ensemble und Blaskapelle in vierzehn, teilweise schrecklichen Bildern von Stephan Teuwissen.
Flankiert wird das Stück von interaktiven Grusel-Rallyes durch Konstanz zu vierzehn Themen rund um die spannende Welt des Vampirismus, die in Kooperation mit der Universität Konstanz von Studierenden konzipiert und produziert wurden. Zum Spielen der Ralleys wird die App "Action Bound" benötigt. Es ist keine Registrierung erforderlich und die App kann im Anschluss wieder gelöscht werden. mehr
"Nosferatu" zählt zu den großen Klassikern des Weimarer Kinos und gehört heute zu den meistgezeigten Stummfilmen. Die Darstellung von Max Schreck als grotesk-dämonischer Vampir ist eine Ikone des Horrorfilms und vielzitiert in der Populärkultur. Ein ausführliches Special zum "Nosferatu"-Jubliläum findet man hier.
Textquelle: Theater Konstanz; Bild: Stummfilm Magazin
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Über den Stummfilm "Jesus the Christ", seine Entstehungsgeschichte, die Macher*innen und den Kinoeinsatz ist kaum etwas bekannt.
Die dürren Fakten: Das vielleicht aus amerikanischer Produktion stammende Historienwerk entstand 1923 und war eine "Presentation" der "Herald Non-Theatrical Pictures Inc.", wie ein noch erhaltener Filmtitel angibt. Gezeigt werden in visuell durchaus ansprechenden und aufwändig ausgestatteten Szenen bedeutende Ereignisse aus dem Leben Jesu Christi ("The sublime drama of all the ages").
Wie die Main-Post berichtet, hat der Filmsammler Robert Horter in Florenz nun handschriftlich angefertigte Teile der Originalmusik entdeckt, anhand derer die Musiker*innen Sofia Khorobrykh und Janosch Korell eine Musikrekonstruktion vornehmen konnten. Diese wurde von Robert Horter am Computer eingespielt und zum Film synchronisiert. Die Uraufführung dieser Fassung findet nun am 13. Juni 2022 im Roxy Kino im bayerischen Kitzingen statt.
Der 55 Minuten lange Film in 5 Akten ist mit der aktuellen Musikrekonstruktion vor Kurzem in den USA beim Label Grapevine Video auf Blu-ray und DVD erschienen und dort zudem als Download erhältlich. Ermöglicht wurde die Veröffentlichung auch durch eine Crowdfundingaktion auf kickstarter (Seite beinhaltet kurzes Video mit Filmauschnitten und einige Filmstils). zum Interview mit Robert Horter in der Main-Post
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Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum hat eine Kooperation mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt (HLMD) zur digitalen Verbindung und Entwicklung beider Sammlungen gestartet.
Unter dem Projekttitel "Constellation 2.0 Regional" verfolgen die Institute einen neuartigen Ansatz zur regionalen Verankerung innovativer digitaler Vermittlungsstrategien. Zum Ende der zweijährigen Projektphase sollen Besucher*innen in jedem der beiden Häuser auf inhaltlich kuratierten Pfaden auch ausgewählte Objekte des Partnermuseums im digitalen Raum erleben und spielerisch erschließen können.
Ein Kick-off-Meeting am 07. Juni 2022 bildete den Auftakt für die Kooperation. Die für das DFF zuständige Projektkoordinatorin Katharina Ewald und ihr Darmstädter Kollege Martin Menz werden mit ihren Teams in den kommenden Wochen eine erste Auswahl von Objekten aus den umfangreichen Sammlungen aus Kunst- und Erdgeschichte im Landesmuseum treffen, die in das Projekt aufgenommen werden. Interessant sind die Objekte dann, wenn sich eine inhaltliche Verbindung zu einem der vielfältigen Objekte in den Ausstellungen, Archiven oder digitalen Räumen des DFF herstellen lässt.
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Leinwandlyriker Ralph Turnheim ist am Samstag, den 11. Juli 2022, im Filmklubb Offenbach mit seinem Programm "Best of Turnheim" zu erleben.
Gezeigt werden Kurzfilme und Filmausschnitte von 1906 bis 1985, veredelt mit viel Sprachwitz von dem wohl einzigen professionellen Stummfilmerzähler im deutschen Sprachraum. Eine Kartenreservierung ist möglich unter nic (at) filmklubb.de. Einlass ist um 19.00 Uhr, Beginn um 20.00 Uhr. Es werden Speisen und Getränke angeboten. mehr
Foto: Clemens Molinari
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Die amerikanische Schauspielerin Jean Harlow starb am 07. Juni 1937 in Los Angeles. Sie wurde am 03. März 1911 in Kansas City (US-Bundesstaat Missouri) als Harlean Harlow Carpenter geboren.
Harlow, deren Markenzeichen ihr platinbondes Haar war, gehörte in den 1930er-Jahre zu den größten Hollywoodstars. Schon in der Stummfilmzeit war sie in kleineren Rollen auf der Leinwand zu sehen, unter anderem an der Seite des Filmkomikerduos Stan Laurel und Oliver Hardy. mehr
Foto: Stummfilm Magazin
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"Kino wie noch nie" ist zurück: Mitten in der Stadt und in der Natur erweckt das Filmarchiv Austria die Leinwand am Augartenspitz wieder zum Leben.
Das abwechslungsreiche Kinoprogramm, stimmungsvolle Livemusik, informative Filmgespräche, die Grünstern Gartenküche und die Location gehen eine einzigartige Symbiose ein, die das "Kino wie noch nie" zum Erlebnis macht. An sechzig Wiener Sommerabenden, vom 23. Juni bis 21. August 2022, zeigen die Macher*innen ein abwechslungsreich kuratiertes Programm aus Klassikern, spannenden Neuentdeckungen und Zukunftshoffnungen.
Die Filmschau würdigt in Schwerpunkten unter anderem die französische Filmemacherin Céline Sciamma und mit dem im April 2022 so überraschend verstorbenen Willi Resetarits eine musikalisch-menschliche Institution. "News from Home" künden von aktuellen und kommenden heimischen Highlights, die "Cinema Sessions" blicken zurück ins Jahr 1922 und "End of Days" betrachtet die Dinge vom Ausgang her. Eine besondere – nicht nur filmische – Attraktion bietet heuer zudem das legendäre Wanderkino-Zelt , das nach sorgfältiger Restaurierung in neuem Glanz erstrahlt und in einem Early-Cinema-Special Schätze aus dem Filmarchiv Austria präsentiert: Es wird sinnlich, leidenschaftlich und anarchisch. mehr
Textquelle: Filmarchiv Austria; Foto: Stummfilm Magazin
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Der 17. Bundeskongress der Kommunalen Kinos in Deutschland setzt die Geschichte der kommunalen Filmarbeit mit zeitgenössischen Potenzialen in Beziehung – und will zukunftsfähige Kinoutopien entwickeln. Anmeldungen für das Programm aus Workshops, Filmvorführungen und Debatten sind ab sofort möglich.
Vom 17. bis 19. Juni 2022 veranstaltet der Bundesverband kommunale Filmarbeit (BkF) seinen 17. Bundeskongress in Frankfurt am Main. Das Programm war bereits für 2021 geplant, wurde coronabedingt verschoben und wird nun in aktualisierter Form umgesetzt. Veranstaltungsflyer als PDF
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Am 25. Mai 2022 jährte sich zum fünfzigsten Mal Asta Nielsens Todestag. Die Schauspielerin gehört zu den ganz großen Leinwandstars der Stummfilmära und ist auch heute noch eine der bekanntesten Persönlichkeiten des frühen Films.
Stummfilm Magazin sprach mit Dr. Johanne Hoppe, künstlerisch-wissenschaftliche Referentin am Filmmuseum Potsdam, und Elena Baumeister, wissenschaftliche Volontärin am Filmmuseum Potsdam, über "die schweigende Muse", so der Titel der Nielsen-Autobiografie, und die für Herbst 2022 geplante Filmschau "Asta Nielsen ABC. Filme und Fragmente" in Potsdam.
"Die Vielfalt der Themen, die Asta Nielsens Filme heute noch zu einem grenzüberschreitenden Erlebnis machen, haben wir aus feministischer Perspektive aufgefächert. Wir haben Referent*innen eingeladen, sich die Filme und Programme unter thematischen Aspekten wie Crossdressing, Sexarbeit und Klassenunterschiede anzusehen", so Elena Baumeister. zum ganzen Interview
Das Bild zeigt den Stern für Asta Nielsen auf dem Potsdamer Platz in Berlin, Foto: Stummfilm Magazin
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Der Musiker und Komponist Vlady Bystrov widmet sich seit 15 Jahren der Stummfilmmusik und hat schon zu Klassikern wie "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" (D 1926") und "Das Cabinet des Dr. Caligari" (D 1920) musikalisch gearbeitet.
Nun hat er sich Fritz Langs "Der müde Tod" (D 1921) angenommen. Am 11. Juni 2022 wird er in der Magni-Kirche in Braunschweig mit drei weiteren Musiker*innen in der Besetzung Klavier, Geige, Percussion und Blasinstrumente, ergänzt um Live-Elektronik, den Stummfilmklassiker lebendig werden lassen. Vor der Aufführung wird der Kinoexperte Clemens G. Williges, Chefredaktuer von "35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin" und Vorstandsmitglied und Programmer beim "Internationalen Filmfestival Braunschweig", eine Einführung in den Film geben.
Stummfilm Magazin sprach mit Vlady Bystrov über seine Stummfilmmusik: "Beim Filmerbe mag ich besonders außergewöhnliche, meistens avantgardistische Filme, je abstrakter, desto besser. Da ich überwiegend im experimentellen Bereich arbeite, ist mein Instrumentarium entsprechend eher ungewöhnlich, genauso wie die von mit eingeladenen Musiker*innen. [...] Ich benutze gerne elektronische Instrumente, die ich mit ethnischen Instrumenten mische. Es klingt einfach schön, wenn man zu präpariertem Klavier eine Suling Flöte oder, beispielsweise bei einer romantischen Szene, eine chinesische Hulusi erklingen lässt." zum ganzen Interview
Foto: privat
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Am 29. Mai 1967 starb der österreichische Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst in Wien. Er wurde am 25. August 1885 in Raudnitz (Böhmen) geboren.
Pabst, meist als G. W. Pabst bezeichnet, gehört zu den prägensten und erfolgreichsten Regisseuren des Weimarer Kinos. Zu seinen stummen Werken zählen Die freudlose Gasse (1925, der einzige gemeinsame Film von Greta Garbo und Asta Nielsen), Geheimnisse einer Seele (1926), Die Liebe der Jeanne Ney (1927), Abwege (1928), Die Büchse der Pandora und Tagebuch einer Verlorenen. Die beiden letzten Werke drehte er 1929 mit der amerikanischen Schauspielerin Louise Brooks, die durch die Filme zu einer Stilikone der 1920er-Jahre wurde.
Auch zu Beginn der Tonfilmära konnte Pabst mit Westfront 1918 (1930), Die Dreigroschenoper (1931) und Kameradschaft (1931) vielbeachtete Werke vorlegen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten arbeitete er unter anderem in Frankreich und den USA, konnte aber nicht mehr an seine großen Erfolge der Weimarer Zeit anknüpfen. mehr
Foto: Stummfilm Magazin
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Die dritte Ausgabe von "A Season of Classic Films" findet von Juni bis Dezember 2022 statt.
Die Aktion ermöglicht es den teilnehmenden Filmerbeeinrichtungen, alle Mitglieder der Association des Cinémathèques Européennes (ACE), kostenlose Vorführungen von ausgewählten europäischen Filmen durchzuführen. Dafür wurde von der ACE ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das sich insbesondere an junge Erwachsene richtet und die Sicht auf Europa und die europäische Filmkultur erweitern möchte. In 2022 nehmen 22 Institutionen aus 21 europäischen Ländern teil.
Ausführliches Programm als PDF
Jedes Archiv steuert einen Film oder eine Filmzusammenstellung aus seiner eigenen Sammlung bei. Englischen Untertiteln sind bei allen Werken verfügbar. Das Programm enthält viele herausragende Filme, die selten oder bislang noch nicht in Kinos oder im Fernsehen gezeigt wurden, darunter auch einige Stummfilme. Viele Filme werden auch online verfügbar sein, um ein internationales Publikum zu erreichen.
Die ACE wurde 1991 ins Leben gerufen und hat ihren Sitz in Brüssel. Dem Dachverband sind 49 nationale und regionale europäische Filmerbeeinrichtungen angeschlossen. Seine Aufgabe besteht darin, das europäische Filmerbe zu schützen und die reichen audiovisuellen Aufzeichnungen, die von den verschiedenen Filmarchiven gesammelt und aufbewahrt werden, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. ACE ist der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) angeschlossen. ACE online: Internet, Instagram, Twitter, Facebook, YouTube.
Foto: Stummfilm Magazin