dgs filmplakat web neu 250Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos. Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen.

In einer assoziativen Montage verbinden sich Filmgeschichte, bundesdeutsche und Berliner Zeitgeschichte mit dem heutigen Leben der Gregors, flankiert von den Aussagen vieler Wegbegleiter. Filmemacher und Filmemacherinnen wie Helke Sander, Jutta Brückner, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Rosa von Praunheim, Doris Dörrie, Michael Verhoeven, Edgar Reitz, Alexander Kluge, Gerd Conradt und Volker Schlöndorff erzählen von dem Einfluss, den die Gregors auf sie persönlich hatten und zeichnen so ein lebhaftes Bild der Filmkultur von den 60er- und 70er-Jahren, dem Neuen Deutschen Film bis hin zu internationalen Independent Klassikern.

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Mit Archivmaterial und Filmausschnitten aus 40 Filmen wie "The Chelsea Girls von Andy Warhol", "Das Mädchen aus der Streichholzfabrik" von Aki Kaurismäki, "Shoah" von Claude Lanzmann, "Rote Sonne" von Rudolf Thome oder "Hungerjahre" von Jutta Brückner spannt der Film einen weiten Bogen, dessen Zentrum Erika und Ulrich Gregor bilden. Mit ihnen unternehmen wir eine Reise durch 70 Jahre Filmgeschichte und erhalten Einblicke in den Alltag dieses bedeutenden Filmpaares, das seit mehr als 60 Jahren verheiratet ist und immer noch jeden Tag zusammenarbeitet – getreu dem Motto von Bertolt Brecht: "Wer noch lebt, sage nicht niemals". "Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors" von Alice Agneskirchner hatte seine Weltpremiere beim Berlinale Forum 2022 und kommt am 01. September 2022 in die deutschen Kinos.
Textquelle und Bild: RFF – Real Fiction Filmverleih

mikrofon 250Die Akkordeonistin Eva Zöllner und Professor Ralph Abelein von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst erzählen in einem Podcast von den Herausforderungen einer in der Gruppe live improvisierten Vertonung eines Stummfilms.

Das erste von zwei Stummfilmkonzerten, an dem zehn Studierende zusammen musizierten, fand am 17. Juli 2022 im Kino des DFF statt. Gezeigt wurde Buster Keations "Der Navigator". Die Jules-Verne-Verfilmung "20.000 Meilen unter der See" (USA 1916) wird dann am 08. Januar 2023 ebenfalls live von der Gruppe vertont. Der ca. 28-minütige Podcast entstand begleitend zur DFF-Sonderausstellung "Im Tiefenrausch", die bis zum 08. Januar 2023 zu sehen ist. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin

deutsche kinemathek 250Die Website der Deutschen Kinemathek bietet unter dem Namen "Selects" seit Ende Juni 2022 eine Auswahl von Filmen aus dem eigenen Verleih zum kostenfreien Streaming an.

Den Auftakt bildet die Reihe "Berlin Drifters", die sich mit Berlin als Zufluchtsort für Glücksritter*innen, Außenseiter*innen, Lebens- und Filmkünstler*innen auseinandersetzt. Noch bis 30. September 2022 können bei "Selects" acht Produktionen von 1910 bis 2001 angesehen werden, die sich dem Ruf Berlins als Stadt der "Herumtreiber" widmen. Zu sehen sind unter anderem Walther Ruttmanns "Berlin. Die Sinfonie der Großstadt" (D 1927) mit der Musik von Edmund Meisel und der Kurzfilm "Eine Fahrt durch Berlin" (D 1910) von Oskar Messter.

Viermal im Jahr stellt das Team der Kinemathek ein neues Programm zusammen, das jeweils drei Monate lang auf der Website der Kinemathek abgerufen werden kann. Die Deutsche Kinemathek wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und aus Mitteln von Neustart Kultur. mehr
Textquelle: Deutsche Kinemathek; Foto: Stummfilm Magazin

filmrestaurierung 250 01Das Programm zur Bewahrung des deutschen Filmerbes muss im neuen Filmfördergesetz (FFG) konsequent fortgeschrieben werden.

Dies fordert der Verband Technischer Betriebe Film & Fernsehen (VTFF) mit Blick auf die anstehende Novellierung des FFG. Das Programm sei für die Kultur allgemein und die Filmwirtschaft insbesondere von herausragender Bedeutung.

Das Programm zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes läuft mit einer jährlichen Finanzausstattung von zehn Millionen Euro bereits seit 2019 und ist auf eine Laufzeit von zehn Jahren terminiert. Getragen wird es zu gleichen Teilen von der Filmförderungsanstalt (FFA), der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie den Bundesländern. Bisher wurden laut dem VTFF im Auftrag von Produzenten, Verleihern, Archiven und Stiftungen rund 1000 Titel aus 100 Jahren deutscher Filmgeschichte teils aufwändig restauriert und digitalisiert. Zu den Filmen, die so erhalten wurden, gehören international erfolgreiche Werke wie "Das Geisterhaus", "Himmel über Berlin" oder "Sophie Scholl".

filmstreifen 02 250Der deutsche Filmproduzent und Schauspieler Paul Davidson starb am 18. Juli 1927 in Ebenhausen. Er wurde am 30. März 1867 in Lötzen geboren.

Bereits 1906 eröffnete er sein erstes Kino. Ab 1912 produzierte er dann auch Filme, unter anderem mit Ernst Lubitsch, Emil Jannings, Henny Porten, Asta Nielsen und vielen weiteren Stars. Seine Produktionsfirma Projektions-AG Union (PAGU) ging 1917 in der Ufa auf. Dort begleitete er für einige Jahre die Position eines Generaldirektors. Zu seinen Produktionen gehören bedeutende Klassiker wie Madame Dubarry (D 1919), Der Golem, wie er in die Welt kam (D 1920) und Anna Boleyn (D 1920). mehr
Foto: Stummfilm Magazin

klavier 1 250Die renommierte Pianistin und Komponistin Eunice Martins vertont im Berliner Arsenal Kino auch im Juli 2022 wieder die Arbeit einer Stummfilmschauspielerin.

Am Donnerstag, den 21. Juli 2022, ist um 20:00 Uhr "So ist das Leben" mit der legendären Schauspielerin und Kabarettistin Valeska Gert zu sehen. "Mit diesem späten Stummfilm, an Originalschauplätzen in Prag gedreht und ohne erklärende Zwischentitel, gelingt Carl Junghans eine moderne Beschreibung der Zeit zwischen den Weltkriegen, episodisch, rhythmisch geschnitten und ohne kämpferisches Pathos", so die Veranstaltungsankündigung des Arsenal Kinos. Karten können vorbestellt werden unter: https://kinotickets-online.com/arsenal-berlin/movies. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

friedemann beyer bildnachweis uwe bendixen 250Die weltberühmte Berliner Museumsinsel ist wieder Schauplatz der UFA Filmnächte, die in diesem Jahr zum zwölften Mal durchgeführt werden.

Vom 24. bis 26. August 2022 präsentieren Bertelsmann und UFA an drei Abenden vor einzigartiger Kulisse und begleitet von Livemusik große Klassiker des Weimarer Kinos. Stummfilm Magazin sprach mit dem Filmhistoriker Friedemann Beyer, der das Festival seit der zweiten Ausgabe im Jahr 2012 kuratiert.

Im August starten die UFA Filmnächte 2022. Auf welche Stummfilm-Highlights können sich die Gäste freuen?

"Auf zwei Weltpremieren bedeutsamer Restaurierungen und drei musikalische Weltpremieren! Am 24. August erleben die Zuschauer die Uraufführung der von der Murnau-Stiftung wiederhergestellten Premierenfassung von Arnold Fancks "Der Berg des Schicksals" (1924) mit einer Neukomposition des jungen Wiener Filmkomponisten Florian C. Reithner. Es spielt das Metropolis-Orchester Berlin, ein junges, engagiertes Ensemble, das sich unter seinem Leiter Burkhard Goetze einen exzellenten Namen gemacht hat. Am zweiten Abend begleitet US-Techno-Legende Jeff Mills Fritz Langs Zeitbild "Dr. Mabuse – der Spieler" (1922) mit neuen Tunes." ganzes Interview lesen
Foto: Uwe Bendixen

tv geraet 250Die Finanzierung des deutsch-französischen Gemeinschaftssenders ARTE muss weiterhin in voller Höhe gewährleistet werden.

Das fordern der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Anlass ist die Abschaffung des Rundfunkbeitrags in Frankreich, der durch eine staatliche Finanzierung in bisher nicht bekannter Höhe ersetzt werden soll. Äußerungen des französischen Präsidenten lassen massive Einsparungen gegenüber dem jetzigen Rundfunkbeitrag befürchten. "Damit ist auch der französische 50-Prozent-Anteil am ARTE-Etat gefährdet“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Wir brauchen mehr Europa, in dem ein französisch-deutscher Gemeinschaftssender ein Kanal für kulturelle Vielfalt und transnationale Verbundenheit ist. ARTE sendet ein von hochqualifizierten Beschäftigten aus beiden Ländern erstelltes und auf beiden Rheinseiten geschätztes Programm. Ein Stellenabbau in Redaktionen und Abstriche im Programm müssen unbedingt verhindert werden", so ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. Eine Aufstockung des deutschen Anteils am ARTE-Etat ist durch den Zwischenstaatlichen Vertrag ausgeschlossen, der die paritätische Finanzierung des Senders vorschreibt. "Das wäre auch politisch fatal", so der DJV-Vorsitzende, "weil Deutschland und Frankreich in jeder Hinsicht zu gleichen Teilen an ARTE beteiligt bleiben müssen."

ARTE ist der einzige Sender in Europa, der dem Stummfilm einen festen Sendeplatz im linearen Fernsehen bietet, Restaurierungen und Musikvertonungen unterstützt und immer wieder herausragende Stummfilmproduktionen in seiner Mediathek zeitweise zur Verfügung stellt.
DJV-Internetseite 
ARTE-Internetseite
ARTE-Internetseite mit Informationen zur Finanzierung des Senders
Spiegel-Artikel zum Thema
Bild: Stummfilm Magazin

roter vorhang 10 250Vom 15. bis 17. Juli 2022 finden zum 25. Mal die Nürnberger "stummFILMMUSIKtage" statt.

Am Eröffnungstag wird um 21:00 Uhr der österreichische Film "Die Stadt ohne Juden" (1924) in der Lorenzkirche mit live Orgelmusik von Michael Leyk gezeigt. G. W. Pabsts "Die freudlose Gasse" (D 1925) steht dann am Samstag, den 16. Juli 2022, um 19:00 Uhr im Filmhaus mit Richard Siedhoff am Klavier auf dem Programm. "J'accuse - ich klage an" (F 1919) mit dem Silentfilm-DJ D'Dread bildet dann am dritten Tag um 18:00 Uhr den Abschluss. Der Antikriegsfilm von Abel Gance wird ebenfalls im Filmhaus gezeigt

Zum 25-jährigen Jubiläum des Festivals in 2022 war ein umfangreicheres Programm geplant. "Durch verschiedene Umstände – auch pandemischer Natur – können wir das Jubiläum dieses Jahr leider noch nicht mit Ihnen begehen. Wir sind aber guter Hoffnung, das komplette Programm im kommenden Jahr präsentieren zu können.", so die Organisator*innen. Angelehnt an das Motto „Gegen Intoleranz – Gegen das Vergessen“, unter dem die "stummFILMMUSIKtage" in 2023 stehen werden, sind in 2022 bereits drei Filme auf der Leinwand zu sehen, die auf ihre Entstehungszeit kritisch Bezug nehmen und weit über diese hinausweisen. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

asta nielsen stern 250Am 25. Mai 2022 jährte sich zum fünfzigsten Mal Asta Nielsens Todestag. Die Schauspielerin gehört zu den ganz großen Leinwandstars der Stummfilmära und ist auch heute noch eine der bekanntesten Persönlichkeiten des frühen Films.

Die Retrospektive "Asta Nielsen ABC. Filme und Fragmente" würdigt vom 15. bis 25. September 2022 den ersten internationalen Filmstar Asta Nielsen, eine Ikone der Moderne, die das Kino in seinen Anfängen maßgeblich prägte und mit dem die Geschichte der Babelsberger Filmstudios ihren Anfang nahm. Stummfilm Magazin ist Medienpartner der Veranstaltung.

Lesetipp: Stummfilm Magazin sprach mit Dr. Johanne Hoppe, künstlerisch-wissenschaftliche Referentin am Filmmuseum Potsdam, und Elena Baumeister, wissenschaftliche Volontärin am Filmmuseum Potsdam, über "die schweigende Muse", so der Titel der Nielsen-Autobiografie, und die kommende Filmschau. mehr
Das Bild zeigt den Stern für Asta Nielsen auf dem Potsdamer Platz in Berlin;
Bildnachweis: Stummfilm Magazin

filmstreifen bunt 10 250Der deutsche Kameramann und Regisseur Carl Hoffmann starb am 13. Juli 1947 in Minden. Er wurde am 09. Juni 1885 in Neisse geboren.

Als Kameramann war er unter anderem an den Stummfilmklassikern Dr. Mabuse, der Spieler (D 1922), Die Nibelungen (D 1924), Varieté (D 1925) und Faust – eine deutsche Volkssage (D 1926) beteiligt. Hoffmann zählt zu den bedeutensten Kameramännern des Weimarer Kinos. Sein Sohn Kurt Hoffmann war ebenfalls im Filmgeschäft tätig und einer der erfolgreichsten Regisseure des deutschen Nachkriegskinos. mehr 
Foto: Stummfilm Magazin

filmstreifen 09 250Der österreichisch-tschechische Filmregisseur Robert Land wurde am 13. Juli 1887 in Kremsier (Österreich-Ungarn) geboren.

Land dreht in Wien, später auch in Berlin. Er gilt als Entdecker der Schauspielerin Lilian Harvey. Sein heute wohl bekanntestes Werk aus der Stummfilmzeit ist "Ich küsse Ihre Hand, Madame" (D 1929) mit Marlene Dietrich in einer ihrer ersten Hauptrollen. Robert Land, der als Robert Liebmann geboren wurde, starb nach Januar 1940 in der Emigration. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

Bonn

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Bis 30. Juli 2023 ist in der Bundeskunsthalle die Ausstellung "1920er! Im Kaleidoskop der Moderne" zu sehen. Zum Rahmenprogramm gehören auch drei Stummfilmvorführungen mit Livemusik. mehr

Filmgeschichte hören

filmstreifen bunt11 250

Podcasts haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Auch für Freund*innen des frühen Filmerbes gibt es einiges an Ohrenfutter zu entdecken. hier eine Auswahl

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr