filmstreifen 02 250Der Kameramann und Filmtrickexperte Eugen Schüfftan starb am 06. September 1977 in New York. Er wurde am 21. Juli 1893 in Breslau geboren.

Er war an einigen der bedeutendsten Stummfilmproduktionen beteiligt, etwa Die Nibelungen (Deutschland 1924), Napoleon (Frankreich 1927) und Menschen am Sonntag (Deutschland 1930). Heute ist er vor allem aufgrund des nach ihm benannten Schüfftan-Verfahrens bekannt, das zum Beispiel in Fritz Langs Metropolis (Deutschland 1927) zum Einsatz kam. 1962 wurde er mit einem Oscar für seine Kameraarbeit bei dem amerikanischen Tonfilm Haie der Großstadt ausgezeichnet. mehr  
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

richard siedhoff 250Am 04. September 2022 ist Werner Hochbaus Arbeiterfilm "Brüder" mit einer Komposition des Stummfilmmusikers Richard Siedhoff (Foto) im Rahmen des Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern zu erleben. Es spielt das Metropolis Orchester Berlin unter der Leitung von Burkhard Götze.

Für die Aufführung im Schweriner Schloss hat Richard Siedhoff seine im Auftrag der Deutschen Kinemathek erstellte Kammermusik für Kleines Orchester erweitert. Werner Hochbaums ersten abendfüllenden Kinofilm "Brüder" kam 1929 in die Kinos und wurde mit Laiendarsteller*innen gedreht. Gezeigt wird eine digitale Restaurierung des lange vergessenen Films, die ihre Weltpremiere auf der Berlinale 2022 hatte (Trailer auf YouTube). mehr 
Foto: privat

filmstreifen 02 250Der deutscher Filmregisseur Franz Hofer wurde am 31. August 1882 als Franz Wygand Wüstenhöfer in Saarbrücken geboren.

In der Stummfilmzeit drehte er Komödien und Dramen wie etwa Fräulein Piccolo (1914), Fräulein Hochgemuth (1915), Papa Schlaumeyer (1915) und Seltsame Menschen (1916). Mit Beginn der Stummfilmzeit verabschiedete er sich aus der Filmproduktion und kehrte zu seinen beruflichen und künsterlischen Ursprungen zurück, dem Theater. Hofer starb am 05. Mai 1945 bei einem Bombenangriff auf Berlin. Von seinen ca. 80 Produktion sind vermutlich nur 15 Filme erhalten. Von 2002 bis 2013 vergab das Filmhaus Saarbrücken jährlich den Franz-Hofer-Preis. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

filmstreifen 01 250Die deutsche Film- und Bühnenschauspielerin Trude Hesterberg starb am 31. August 1967 in München. Sie wurde am 02. Mai 1892 in Berlin als Gertrud Johanna Dorothea Helene Hesterberg geboren.

Ab 1912 war sie neben ihrer Bühnentätigkeit auch in Filmproduktionen zu sehen. In der Stummfilmära spielte sie unter anderem in Ernst Lubitschs Der Fall Rosentopf (1918), Arzén von Cserépys Fridericus Rex (1922) E. A. Duponts Varieté (1925), Richard Oswalds Vorderhaus und Hinterhaus (1925) und Arthur Robisons Manon Lescaut (1926). 1962 wurde sie mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

filmstreifen bunt 10 250Die Schauspielerin Adele Sandrock starb am 30. August 1937 in Berlin. Sie wurde am 19. August 1863 in Rotterdam geboren.

Ab 1911 war die profilierte Theaterschauspielerin zumeist in Nebenrollen auch auf der Leinwand zu sehen, unter anderem in den Stummfilmen Dr. Mabuse, der Spieler (D 1922), Lucrezia Borgia (D 1922), Fräulein Else (D 1929) und dem Monumentalfim Helena (D 1924). Auftritte in der frühen Tonfilmära, etwa in Amphitryon – Aus den Wolken kommt das Glück (D 1935), markieren den Höhepunkt ihrer Kinokarriere. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

filmspule 250 3In der Sitzungsrunde des Förderprogramms Filmerbe am 28.06.2022 und 05.07.2022 wurden 2.544.788 Euro für die Restaurierung und Digitalisierung von 63 Filmen bewilligt, darunter 31 Spielfilme, 20 Dokumentarfilme, sieben Animationsfilme, zwei Experimentalfilme, je ein Kurz- und Kinderfilm sowie eine Kurzfilm-Kompilation.

Den Bewilligungen liegt die gemeinsamen Förderrichtlinie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Länder und der Filmförderungsanstalt zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes zugrunde. In den drei Förderkategorien lagen 64 Anträge vor. Das Gremium „Konservatorisches Interesse“ vergab 458.331,90 Euro für den Erhalt von 11 Filmen. Aus kuratorischem Interesse bewilligte das zuständige Gremium 1.458.432 Euro für 36 Filme. Aufgrund eines Auswertungsinteresses hat der FFA-Vorstand für 16 Filme 628.024,41 Euro bewilligt.

Förderung erhält anderem das „Kurzfilmprogramm Hanna Henning“. Hanna Henning war in den 1910er und 1920er Jahren die vermutlich produktivste deutsche Regisseurin – mit eigener Produktionsfirma. Nur wenige ihrer Filme sind erhalten, bis vor kurzem war keines der Werke öffentlich zugänglich. Mit Hilfe des Förderprogramms können 100 Jahre später vier ihrer Filme aus den Jahren 1917 bis 1924 wieder aufgeführt werden.

Weitere Förderungen erhalten unter anderem folgende Stummfilm-Digitalisierungs- und Restaurierungsprojekte: "Großstadtschmetterling" (D 1928, Regie: Richard Eichberg), "Das Donkosakenlied" (D 1929, Regie: Georg Asagaroff), "Das Wunder des Schneeschuhs – Teil 1" (D 1920, Regie: Arnold Fanck), "Das Wunder des Schneeschuhs – Teil 2" (D 1921, Regie: Arnold Fanck), "Der Reigen" (D 1920, Regie: Richard Oswald) und "Die Wirkung der Hungerblockade auf die Volksgesundheit" (D 1919, Regie: Nicholas Kaufmann, E. Rosenthal, Dr. med. G. Reimann, Curt Thomalla).

Bereits in der Frühjahrs-Sitzungsrunde des Förderprogramms Filmerbe wurden verschiedene Digitalisierungsprojekte von Werken aus der Frühzeit des Kinos mit Geldzuweisungen bedacht, unter anderem "Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack" (1921, Regie: Wilhelm Prager), "Der Student von Prag" (1913, Regie: Stellan Rye) und "Was ist los mit Nanette?" (1928, Regie: Holger-Madsen). mehr
Textquelle: Pressemitteilung FFA - Filmförderungsanstalt; Foto: Stummfilm Magazin

babylon kino 250Vom 01. bis 11. September 2022 findet im Berliner Babylon Kino das 13. StummFilmLiveFestival unter dem Slogan "100 Jahre Stummfilm – 1922 bis 2022! 100 Jahre – zeitlos genial!" statt.

Angekündigt sind 32 Filme, 12 Solomusiker*innen – darunter Anna Vavilkina, Günter Buchwald und Ekkehard Wölk – und ein Orchester an den insgesamt 11 Veranstaltungstagen.

Eröffnet wird das Festival mit F. W. Murnaus Horrorklassiker "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (D 1922) mit Livemusik des Babylon Orchester Berlin unter Leitung von George Morton. Weitere Informationen zum Programm und zum Erwerb von Tickets bzw. Freitickets gibt es hier.
Foto: Stummfilm Magazin

weimarer stummfilm restrospektive 2022 250"Branntwein, Tabak, Kino!" ‒ unter diesem Motto zeigt die vierte Weimarer Stummfilm-Retrospektive vom 29. August bis 08. September 2022 wieder Filme, die vor 100 Jahren in den Weimarer Kinos liefen. Die Filmschau findet im Rahmen des Kunstfest Weimar statt.

Im Mittelpunkt stehen Kinowerke des Jahres 1922, begleitet von historischen Wochenschauen, Einführungen, Vorträgen und Gesprächen. Alle Filmvorführungen werden von international renommierten Stummfilm-Musiker*innen live vertont. Anschließend an jede Veranstaltung hat das Publikum die Möglichkeit, im "Cine-Corner" im Lichthaus Kino mit den Veranstaltern und Expert*innen über die Filme zu plaudern und zu debattieren. Stummfilm Magazin ist auch in 2022 wieder Medienpartner des Events.

Interview: Stummfilmmusiker Richard Siedhoff über die Retrospektive

Ein Highlight des Festivals wird am Samstag, den 03. September 2022, um 17:00 Uhr die Aufführung von F. W. Murnaus "Phantom" in der Redoute, der Interimsspielstätte des Deutschen Nationaltheaters, sein. Die Staatskapelle Weimar spielt eine Komposition von Robert Israel, der auch dirigieren wird.

1922 existierten in Deutschland etwa 4.000 Lichtspieltheater, von noblen Filmpalästen in den Metropolen bis zu Sonntagskinos in kleinstädtischen Wirtschaftssälen. Auch die beiden Weimarer Kinos "Scherffs Lichtspielhaus" (Marktstraße 20) und "Reform-Licht-Spiele" des Hofphotographen Louis Held (Marienstraße 1) gehörten dazu. Dort wurden 1922 373 Filme mit insgesamt 2.580 öffentlichen Aufführungen gezeigt. Im November 1922 jedoch mussten vielerorts die Kinos wegen inflationärer Kostenexplosionen temporär schließen – so auch in Weimar. mehr

Textquelle: Bauhaus Universität Weimar; Bild: Stummfilm Magazin

filmstreifen 09 250Der deutsche Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent Carl Boese wurde am 26. August 1887 in Berlin geboren.

In der Stummfilmzeit führte unter anderem Regie bei Die Tänzerin Barberina (D 1920) und Co-Regie bei Der Golem, wie er in die Welt kam (D 1920). Mit Die elf Teufel (D 1927) produzierte er einen der ersten Fußballfilme der Kinogeschichte. Während der Zeit des Nationalsozialismus dreht Boese Unterhaltungsware wie am Fließband, beispielsweise Hallo Janine (D 1939) mit Marika Rökk. Er starb am 06. Juli 1958 in Berlin. mehr 
Foto: Stummfilm Magazin

nos 100 2Anlässlich der 26. Internationalen Fledermausnacht ("Batnight") vom 27. auf den 28. August 2022 bietet der "Campus Stadt Natur – Grün Berlin im Spreepark" einen Fledermaus-Workshop sowie ein Fahrradkino mit "NosferatuEine Symphonie des Grauens" (D 1922) an.

Beide Veranstaltungen richten sich ausdrücklich auch an Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Der Fledermaus-Workshop findet vom 19:00 bis 21:00 Uhr statt und wird von zwei erfahrenen Fledermaus-Wissenschaftler*innen durchgeführt. Es erfolgt eine Übersetzung in Gebärdensprache. Die Vorführung von "Nosferatu" wird von 21:00 bis ca. 22:45 Uhr stattfinden; Einlass ist ab 20:00 Uhr. Beim Fahrradkino wird der benötigte Strom für die Projektion von den Besucher*innen mit eigenen Fahrrädern erzeugt.

Weitere Infos und eine Anmeldung ist für beide Programmpunkte erforderlich. Die Veranstaltungen sind unabhängig voneinander buchbar. Die Teilnahme ist jeweils kostenfrei. mehr
Bild: Stummfilm Magazin

stummfilmtage bonn 250aDas Stummfilmfestival 2022 im Arkadenhof der Bonner Universität konnte 15.000 Besucher*innen vor Ort begrüßen.

Neben den Vorstellungen vom 11. bis 21. August im Arkadenhof und den Online-Streams wurde auch das Rahmenprogramm im LVR-LandesMuseum Bonn gut angenommen. Bei den beiden interaktiven "Mach mit"-Veranstaltungen experimentierten Kinder und Erwachsene mit der Musik- und Geräuschwelt des Stummfilms und erstellten eigene Clips mit an Stummfilmen angelehnten Tricks. Am 21. August fand außerdem ein Online-Podiumsgespräch in englischer Sprache statt. Vertreter*innen von Filmerbeeinrichtungen aus Brasilien, Indien, der Ukraine und Ägypten kamen mit Interessierten und Expert*innen aus aller Welt über Zoom zusammen, um über ihre Arbeit zu sprechen, die immer wieder durch äußere Umstände erschwert und in ihrer Existenz bedroht wird. "Gemeinsam mit dem Streaming-Angebot konnte das Online-Panel dazu beitragen, die internationale Stummfilm-Community noch stärker in das Festival einzubinden und der internationalen Ausrichtung, die die Stummfilmtage auch im Namen haben, Rechnung zu tragen", so die Veranstalter*innen.

Das diesjährige Festival schloss mit dem brasilianischen Film "Limite" seine Pforten. Die poetischen Bilder wurden von Richard Siedhoff am Flügel und Mykyta Sierov an der Oboe begleitet. In den Tagen zuvor begab sich das Publikum schon auf eine chaotische Schiffsreise mit Buster Keaton, litt mit Asta Nielsen als einer von Morphium und Kokain geplagten Opernsängerin mit und stellte sich gemeinsam mit Douglas Fairbanks als Zorro mutig den Bösen und Mächtigen entgegen (das ganze Programm kann hier abgerufen werden). Wesentlich zum Erfolg trugen die herausragenden Livebegleitung international renommierter Musiker*innen bei, darunter Neil Brand, Maud Nelissen, Elaine Loebenstein und Günter A. Buchwald, um nur einige zu nennen.

Die nächsten Internationalen Stummfilmtage, dann die 39. Ausgabe des Festivals, werden vom 10. bis 20. August 2023 stattfinden, wie gehabt im Arkadenhof der Bonner Universität. ­ ­ ­ ­ ­ Um die Filmschau auch weiterhin eintrittfrei zugänglich machen zu können, sind die Veranstalter*innen auf Unterstützung angewiesen: Spenden sind jederzeit über die Festival-Website www.internationale-stummfilmtage.de möglich. mehr
Textquelle: Förderverein Filmkultur Bonn e.V.; Foto: Stummfilm Magazin

roter vorhang 10 250Mit einer erfreulichen Bilanz schloss das Filmarchiv-Austria-Sommerkino "Kino wie noch nie 2022". Nach zwei Corona-bedingt schwierigen Jahren konnte das seit 1998 bestehende Freiluft-Kino wieder an die Erfolge vor der Pandemie anknüpfen.

Über 17 000 Besucher*innen kamen zu den Filmvorführungen vom 23. Juni bis 21. August. Auf große Resonanz stießen die hochkarätigen Premieren österreichischer Filme sowie die Filmklassiker, darunter "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (D 1922) mit Livemusikbegleitung.

Sehr gut angenommen wurden auch die Wiederholungsvorstellungen im Metro Kinokulturhaus sowie die nach zehn Jahren Pause erstmals wieder angebotenen Spezialprogramme im revitalisierten Wanderkino-Zelt mit dem Themenschwerpunkt "Early Cinema". Nachdem hier die Nachfrage bei weitem das Angebot überstieg, soll dieses Archivprogramm nächstes Jahr deutlich ausgebaut werden.

"Das Kino ist zurück", resümierte Filmarchiv-Direktor Ernst Kieninger am Ende der Filmschau und betonte, dass es mit dem diesjährigen Filmarchiv-Sommerkino erfreulicherweise gelungen sei, vor allem auch viele junge Besucher*innen zu erreichen. mehr
Textquelle: Filmarchiv Austria; Foto: Stummfilm Magazin

Bonn

filmstreifen bunt11 250

Bis 30. Juli 2023 ist in der Bundeskunsthalle die Ausstellung "1920er! Im Kaleidoskop der Moderne" zu sehen. Zum Rahmenprogramm gehören auch drei Stummfilmvorführungen mit Livemusik. mehr

Filmgeschichte hören

filmstreifen bunt11 250

Podcasts haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Auch für Freund*innen des frühen Filmerbes gibt es einiges an Ohrenfutter zu entdecken. hier eine Auswahl

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr