filmstreifen 04 250Auch bei seiner sechzehnten Ausgabe vom 01. Januar bis 15. Februar 2019 präsentiert das Zürcher Stummfilmfestival ein herausragend kuratiertes Programm an Klassikern und Raritäten.

Filme aus den Jahren 1919 und 1929 stehen dabei im Mittelpunkt. Live begleitet werden die Werke von renommierten und bekannten Stummfilmmusiker/innen.

Zu sehen sind unter anderem Tagebuch einer Verlorenen (D 1929) Erotikon (Schweden 1920), Blind Husbands USA (1919), Das Kloster von Sendomir (Schweden 1919), J'accuse (Frankreich 1919), Madame Dubarry (Deutschland 1919), Nerven (Deutschland 1919), The Red Lantern (USA 1919), A Cottage on Dartmoor (GB 1929), Asphalt (1929), Das neue Babylon (UdSSR 1929), Der Mann mit der Kamera (UdSSR 1929), Lucky Star (USA 1929) und Piccadilly (GB 1929). mehr
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

bundeskunsthalle kino der moderne 250Die Bonner Bundeskunsthalle zeigt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek (Berlin) bis zum 24. März 2019 die Ausstellung „Kino der Moderne“.

Aus Anlass des 100. Jahrestages der Gründung der Weimarer Republik beschäftigt sich diese groß angelegte Schau mit der Rolle und Gestalt des Mediums Film in Deutschland zwischen 1918 und 1933. Der Aufbau der Ausstellung trägt dem Thema glücklicherweise auch dahingehend Rechnung, dass viel Film tatsächlich zu sehen ist.

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Text: Arndt Pawelczik, Bild: Bundeskunsthalle Bonn

100 jahre stummfilm klassiker logo 250Am 20. Dezember 1918, wenige Wochen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Weimarer Republik, wurde im Berliner Kino "Union-Theater Kurfürstendamm" das Drama "Carmen" uraufgeführt.

Unter der routinierten Regie von Ernst Lubitsch zog Pola Negri alle Register ihres schauspielerischen Könnens. Der Film war nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein Erfolg: So lief er in den USA, von positiven Kritiken begleitet, unter dem Titel "Gypsy Blood" in den Kinos. Autor Arndt Pawelczik stellt für die Stummfilm Magazin-Initiative 100 Jahre Stummfilm-Klassiker der Weimarer Republik das Werk vor.

filmstreifen 04 250Im Filmmuseum Potsdam ist am 27. und 28. Dezember 2018 die Reihe "Stummfilme zwischen den Jahren mit Livemusik von Peter Gotthardt" zu sehen.

Madame Dubarry von Ernst Lubitsch macht am Donnerstag um 19:00 Uhr den Anfang. In dem Erfolgsfilm aus dem Jahr 1919 spielen Pola Negri und Emil Jannings die Hauptrollen. Am 28. Dezember 2018 ist dann um 18:00 Uhr der große expressionistische Klassiker Das Cabinet des Dr. Caligari (Regie: Robert Wiene, D 1920) zu sehen. Den Abschluss der Reihe macht am gleichen Tag um 20:00 Uhr Orlacs Hände (Österreich 1924), ebenfalls von Robert Wiene in expressionistischer Manier gedreht. Der Filmmusiker und Komponist Peter Gotthardt (Die Legende von Paul und Paula) begleitet alle drei Filme am Klavier. mehr
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

filmstreifen gelb 03 250Am Freitag, den 21. Dezember 2018, wird um 22:30 Uhr im Kino des Filmmuseum Frankfurt/Main in der Reihe "Filmclub Treppe 41 präsentiert" die Dokumentation "Lebende Photographien auf dem laufenden Bande – Guido Seeber 1879–1940" (D 1979) gezeigt.

Helmut Herbst – seines Zeichens Filmemacher, Filmtechniker, Filmvermittler und -aktivis – widmet seinen Film dem Kinopionier, Kameramann, Filmhistoriker und Techniker Guido Seeber. Herbst betrachtet darin dessen universalistischer Arbeitsweise und dessen Bedeutung für die Filmgeschichte und die Nachwelt. Herbst denkt dabei wie Seeber den Film nicht als reinen Text, sondern als Zusammenspiel zwischen Ästhetik und Technik; in Interviews, Ausschnitten und Montagen mit ihm, seiner Witwe und zwei Freunden macht er einen Streifzug durch den jungen deutschen Film.

Helmut Herbst wird bei der Vorführung, bei der auch Kurzfilme von Guido Seeber gezeigt werden, anwesend sein. Eine Einführung hält Torgil Trumpler, nach der Aufführung besteht die Möglichkeit zum Austauschen bei Getränken. mehr
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

filmstreifen 08 250 buntAm Donnerstag, den 20. Dezember 2018, wird im Berliner Krokodil Kino der Stummfilm Wellen der Leidenschaft gezeigt.

Die estnisch-deutsche Koproduktion wurde von Regisseur Wladimir Gaidarow im Jahr 1930 unter anderem im Schlosspark von Tallinn-Maarjamäe und an der estnischen Küste bei Loksa, Käsmu und Võsu gedreht. Jürgen Kurz begleitet den Film am präparierten Flügel. mehr
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

filmklappe blau 250 orangeDer französische Filmkomiker Max Linder, geboren am 16. Dezember 1883 in Saint-Loubès als Gabriel-Maximilien Leuvielle, gilt als erster internationaler Leinwandstar der Kinogeschichte.

Er schuf die Filmfigur des eleganten, mitunter etwas überdrehten Max, der in vielen seiner Filme in grotesk-komische Situationen verwickelt wird. Linder drehte auch in den USA und hatte mit seinen Streifen deutlichen Einfluss auf die künstlerische Arbeit von Charlie Chaplin und andere amerikanische Filmkomiker.

Max Linder starb am 31. Oktober 1925 in Paris – nach seinem Tod geriet er rasch in Vergessenheit. Aufgrund von Recherchearbeiten und Filmdokumentationen seiner Tochter Maud Linder in den 1960er-Jahren, und der darauf einsetzenden filmhistorischen Beschäftigung mit Linder, wird sein enormer Einfluss auf die Entwicklung der Kinogeschichte, insbesondere der Filmkomödie, immer augenfälliger. mehr
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

babylon kino 2502019 startet das Berliner Babylon Kino in sein neunzigstes Jahr und beschenkt sich selbst zum Jubiläum mit Aufführungen des Babylon Orchester Berlin.

Allein im Januar 2019 wird der Klangkörper in der Geburtstags-Auftaktreihe „Berlin Marlene, Marlene Berlin“ elf große Stummfilm-Liveaufführungen darbieten: Metropolis (D 1927) am 04., 05. und 06. Januar, Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (D 1922) am 11.,12. und 25. Januar, Berlin – Die Sinfonie der Großstadt (D 1927) am 23. und 27. Januar und – als besonderes Highlight – zum Ernst-Lubitsch-Geburtstag am 29. Januar Rosita. Die filmische Umsetzung des Lustspiels "Don César de Bazano" von Philippe Dumanoir wird in Anwesenheit der Tochter des Regisseurs, Nicola Lubitsch, gezeigt. Zur Aufführung kommt eine vom Museum Of Modern Art neu restaurierte Fassung.

Insgesamt zeigt die Reihe „Berlin Marlene, Marlene Berlin“ fünfundzwanzig Filme der Dietrich von 1927 bis 1978 sowie zwei Dokumentarfilme. Umrahmt werden diese von weiteren Berlin-Filmen, die die 1920er-Jahre in ihrem Lebensstil und ihrer Widersprüchlichkeit widerspiegeln.

Als Stummfilmkino mit Kinoorgel und Orchestergraben öffnete das Babylon am 11. April 1929 zum ersten Mal seine Pforten. Im Jubiläumsjahr leben mit der besonderen Filmauswahl die „Roaring Twenties“ am originalen Standort Babylon wieder auf. mehr
Textquelle: Babylon Kino Berlin; Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

filmstreifen 09 250Am Samstag, den 15. Dezember 2018, wird um 16:00 Uhr im Berliner Kino Arsenal die stumme Fassung von Erwin Piscator Der Aufstand der Fischer (UdSSR 1931) mit Livemusikbegleitung gezeigt.

Die Aufführung findet anlässlich des 125. Geburtstags von Erwin Piscator (17.12.1893 bis 30.03.1966) statt. Der einzige Film des Theaterpioniers entstand nach der Novelle „Aufstand der Fischer von St. Barbara“ von Anna Seghers. Piscator hatte die literarische Vorlage wesentlich verändert und aus der pessimistisch endenden Erzählung von Anna Seghers einen Appell für die Volksfront gegen Hitler gemacht.

Erwin Piscator ist heute nur noch eingeweihten Theaterkennern ein Begriff, obwohl er schon in den 1920er-Jahren als Regisseur an der Volksbühne  einen völlig eigenen Inszenierungsstil entwickelte, der heutzutage allerorten angewandt wird: Der dramatische Text dient als Material und wird durch Filmeinblendungen, Projektionen und politische Losungen ergänzt. Weil er sich immer auch politisch positioniert hat, glaubte er in der Sowjetunion sinnvoller wirken zu können, was sich bald als Trugschluss herausstellte. Dort entstand sein einziger Film „Der Aufstand der Fischer“.

Wegen unmenschlicher Arbeitsbedingungen auf den Schiffen des Reeders Bredel streiken die Matrosen. Dem Streikführer Kedennek gelingt es, auch die Küstenfischer zu überzeugen, dass sie sich dem Streik anschließen müssen. Bredel holt das Militär zu Hilfe und Kedennek wird erschossen. Seine Beerdigung wird zum Manifest der Massen, die trotz Verbots zum Grab strömen. Dort bricht der Aufstand los, nachdem die Witwe des Verstorbenen dem salbadernden Geistlichen die Bibel aus der Hand gerissen hat.

Eine Einführung in den Film hält der Theaterwissenschaftler Frank-Rüdiger Berger, Eunice Martins vertont am Klavier. Veranstalter ist Kulturvolk/Freie Volksbühne Berlin e.V. mehr
Textquelle: Veranstalter; Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

filmstreifen 09 250Der amerikanische Film- und Theaterschauspieler Theodore Roberts starb vor neunzig Jahren, am 14. Dezember 1928, in Hollywood.

Er spielte in über 100 Filmen mit. Einen bleibenden Eindruck hinterließ er insbesondere in der Rolle des Moses in dem amerikanischen Monumentalfilm Die Zehn Gebote von Cecil B. DeMille aus dem Jahr 1923. Roberts wurde am 08. Oktober 1861 in San Francisco geboren. mehr
Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer

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Am 02. Juni 2023 bietet die HTW Berlin wieder Eignungsgespräche für das im Oktober beginnende Bachelorstudium in Konservierung/Restaurierung/Grabungstechnik an der HTW Berlin an. mehr

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr

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Das bedeutende ukrainische Filmarchiv Dovzhenko Centre in Kiew ist in seiner Existenz bedroht. Spenden zur Unterstützung sind möglich unter https://gofund.me/a6d1f28d