filmspule 250 4Die Association des Cinémathèques Européennes (ACE) hat während der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2023 das Programm der vierten Ausgabe von "A Season of Classic Films" bekanntgegeben.

Die Reihe kostenloser Vorführungen möchte ein jüngeres Publikum für das Filmerbe begeistern. Zudem soll das Bewusstsein für die Arbeit der europäischen Filmarchive geschärft und die Öffentlichkeit mit der Kinogeschichte und der Bedeutung der Filmkonservierung vertraut gemacht werden.

Programm als PDF

"A Season of Classic Films 2023" wurde von über 20 europäischen Filmerbeeinrichtungen kuratiert. Die Filme werden bis Ende 2023 als kostenlose Vorführungen europaweit gezeigt und pädagogisch eingebettet. Auf dem Programm stehen Premieren aktueller Restaurierungen, darunter auch einige Stummfilme wie "A halál után" (Ungarn 1920), "La Sultane de l’amour" (Frankreich 1917), "Rabmadár" (Ungarn/Deutschland 1929) und "Der Reigen" (Deutschland 1920).  mehr

Die ACE wurde 1991 ins Leben gerufen und hat ihren Sitz in Brüssel. Dem Dachverband sind 49 nationale und regionale europäische Filmerbeeinrichtungen angeschlossen. Seine Aufgabe besteht darin, das europäische Filmerbe zu schützen und die reichen audiovisuellen Aufzeichnungen, die von den verschiedenen Filmarchiven gesammelt und aufbewahrt werden, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. ACE ist der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) angeschlossen. ACE online: Internet, Instagram, Twitter, Facebook, YouTube.
Textquelle: Association des Cinémathèques Européennes; Foto: Stummfilm Magazin

filmspule bunt 250 1Aktuelle und interessante Veröffentlichungen rund um das frühe Filmerbe gibt es im Netz zu entdecken. Hier eine frische Auswahl. Viel Spaß beim Lesen!

♦ Anlässlich des 60. Geburtstags der Deutschen Kinemathek interviewte der Berliner Tagespiegel Rainer Rother, Direktor der Filmerbeeinrichtung, zu den aktuellen und kommenden Herausforderungen für sein Haus. mehr

♦ Am 03. Mai 1913 hatte "Raja Harishchandra" im Coronation Cinema in Bombay Premiere. Die Filmvorführung gilt als Geburtsstunde des indischen Kinos. WDR-Zeitzeichen berichtet.

♦ Das BR-Kulturmagazin "Capriccio" berichtet in seiner Ausgabe vom 11. Mai 2023 über den von Manfred Noa in Bayern gedrehten Monumentalfilm "Helena" (D 1924). mehr

♦ filmstarts.de stellt die Blu-ray-Deutschlandpremiere von "Pest in Florenz" (D 1919) vor. mehr

♦ Noch bis 13. Juli 2023 ist in der ARTE-Mediathek das Filmessay "Monica in the South Seas" (Finnland 2022) zu sehen. Filmdienst berichtet

♦ sinsheim-lokal.de schreibt über eine Stummfilmvorführung am 23. Juli 2023 im Technik Museum Speyer. Der Orgelmusiker Jean-Baptiste Monnot wird zu "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (D 1922) in einer Ausstellungshalle, in der ein originales Space Shuttle der Aufführung einen eigenwilligen Touch geben wird, spielen. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

filmstreifen 02 250 bunt 1Die Sammlungen des Filmmuseums Potsdam haben ein neues Gebäude in der Medienstadt Babelsberg erhalten.

Der Umzug aller Sammlungsgüter und der Büros wurde Mitte April 2023 abgeschlossen. Das Filmmuseum Potsdam freut sich, Nutzer*innen nun in der Medienstadt Babelsberg zu begrüßen. Der eingeschränkte Nutzungsbetrieb startet am 01. Juni 2023. Anfragen können wie gehabt an die entsprechenden Bereichsverantwortlichen, Kontakt über die Homepage des Filmmuseums Potsdam, gerichtet werden. Das Museum mit seiner ständigen Ausstellung und den wechselnden Sonderschauen ist unverändert im Marstall des Potsdamer Stadtschlosses zu finden. mehr
Textquelle: Filmmuseum Potsdam; Foto: Stumfilm Magazin

filmstreifen 04 250Die amerikanische Schauspielerin Mary Duncan starb am 09. Mai 1993 in Palm Beach. 

Ihre heute bekannteste Darstellung ist das Stadtmädchen Kate in Friedrich Wilhelm Murnaus US-amerikanischer Produktion City Girl aus dem Jahr 1930. Ebenfalls unter der Regie von Murnau spielte sie in dem Drama Vier Teufel (D 1928). Der Film gilt als verschollen. Duncan wurde am 13. August 1895 in Luttrellville (USA) geboren. mehr
Foto: Stumfilm Magazin

mikrofon 250Für Dutzende Filme hat Jane Bess in den 1920er Jahren Drehbücher geschrieben, sie produzierte Filme und agierte – wie das DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum herausfand – unter anderem Namen auch als Schauspielerin.

1933 flüchtete sie vor den Nazis und wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Daria Berten, Kuratorin der DFF-Ausstellung Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933), erläutert anhand von Bess’ Entschädigungsakte, warum deren Tochter von der BRD dennoch nur eine geringfügige Entschädigung erhielt. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin

filmrestaurierung 250 01Nach der jüngsten Förderrunde des Förderprogramms Filmerbe werden die Restaurierung und Digitalisierung von 53 Filmen mit 2,2 Millionen Euro unterstützt.

Gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Bundesländern hat die Filmförderungsanstalt im Jahr 2018 eine Vereinbarung zum Erhalt des nationalen Filmerbes getroffen: Seit Januar 2019 stehen für einen Zeitraum von zunächst 10 Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung. Die Digitalisierung von Filmen wird in drei Bereichen gefördert: Auswertungsinteresse, kuratorisches Interesse und konservatorische Notwendigkeit.

Zu den aktuellen Restaurierungs- und Digitalisierungsprojekten gehören auch mehrere Stummfilme:
• "Die Andere" (Spielfilm, 1924, Regie: Gerhard Lamprecht)
• "Skandal in Baden-Baden" (Spielfilm, 1928, Regie: Erich Waschneck)
• "Trust der Diebe" (Spielfilm, 1929, Regie: Erich Schönfelder)
• "Dagfin" (Spielfilm, 1926, Regie: Joe May)
• "Der Pokal der Fürstin" (Spielfilm, 1920, Regie: Bruno Ziener)
• "Kurzfilmprogramm Ozaphan" (Kompilation, 1927–1935, Regie: Diverse)
• "Saxophon-Susi" (Spielfilm, 1928, Regie: Carl Lamač)

Mehr Informationen zum Förderprogramm Filmerbe und der aktuellen Förderrunde findet man hier.
Textquelle: Pressemitteilung Filmförderungsanstalt; Foto: Stummfilm Magazin

filmspule bunt 250 1Aktuelle und interessante Veröffentlichungen rund um das frühe Filmerbe gibt es im Netz zu entdecken. Hier eine frische Auswahl. Viel Spaß beim Lesen!

♦ Die Nosferatu-Installation im Lübecker Salzspeicher ist jetzt dauerhaft abends zu sehen. nordische-filmtage.de berichtet.

♦ Die Musik des Komponisten Thomas Rebensburg zu dem Stummfilm "Der Klosterjäger" (D 1920) nach dem gleichnamigen Roman von Ludwig Ganghofer ist auf CD erschienen. merkur.de stellt die Produktion vor.

schnittberichte.de stellt die Blu-ray/DVD-Veröffentlichung "Das wandernde Bild" (D 1920) vor, die ab 19. Mai 2023 im Handel erhältlich ist.

♦ Die Mainpost schreibt über die Premiere des Tanztheaterstückes "Chaplin!" im Mainfranken Theater Würzburg. mehr

♦ Der NDR sprach mit dem Stummfilmpianisten Richard Siedhoff über die Anfänge der Filmmusik. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

dff 250Das Museumsufer Frankfurt präsentiert immer am letzten Samstag im Monat das Familien-Tour-Programm "Satourday".

Auch das DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum beteiligt sich an der Aktion und stellt im Mai 2023 die aktuelle Sonderausstellung Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) in den Mittelpunkt. Die Teilnehmenden haben freien Eintritt in die Ausstellungen des DFF.

Am Samstag, den 27. Mai 2023, erfahren die Besucher*innen bei Ausstellungsrundgängen um 14:00 und um 16:00 Uhr, welche Rolle Frauen in Kultur und Film vor 100 Jahren spielten. Die Führungen sind ein offenes Angebot für Familien mit Kindern ab acht Jahren. mehr
Textquelle: DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin

deutsche kinemathek 250Anlässlich des Internationalen Museumstags am 21. Mai 2023 lädt die Deutsche Kinemathek zu einem Besuch ihrer ständigen Ausstellung am Potsdamer Platz von 10:00 bis 18:00 Uhr bei freiem Eintritt ein.

Um 12:00, 14:00 und 16:00 werden öffentliche Kurzführungen durch drei Kapitel der deutschen Filmgeschichte angeboten: Die Frühzeit des Kinos, Filmschaffen und Exil während des Nationalsozialismus sowie Filmautor*innen im Nachkriegskino.

Der jährlich im Mai begangene Internationale Museumstag steht unter der Schirmherrschaft des amtierenden Bundesratspräsidenten Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, und wird seit 1978 begangen. mehr
Textquelle: Deutsche Kinemathek; Foto: Stummfilm Magazin

du musst caligari werden 250Im Rahmen des 52. Moers Festival improvisiert Wolfgang Seifen am Freitag, den 26. Mai 2023, zu "Das Cabinet des Dr. Caligari" (D 1920).

Der Film gilt als einer der bedeutensten der Kinogeschichte und als ein Schlüsselwerk des deutschen Films. "Caligari" erzählt die Geschichte eines unheimlichen Wanderausstellers, der mithilfe seines schlafwandlerischen Gehilfen Angst und Schrecken in einem Städtchen verbreitet und dabei nicht vor Mord zurückschreckt. Ergänzt wird die Szenerie durch eine Rahmenhandlung, die die Protagonisten des Geschehens als Insassen einer Nervenheilanstalt verortet. "Caligari" besticht auch heute noch durch seine außergewöhnliche expressionistische Ausstattung, die in dieser Form bei der Veröffentlichung des Films ein Novum auf der Kinoleinwand war.

Wolfgang Seifen ist Orgelmusiker, Komponist und Titularorganist der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin. Das Moers Festival, das unter dem Slogan "Jazzfestival für Musik, Synapsenbildung, Politik, Medienkunst und: Zusammensein!" steht, findet in 2023 vom 26. bis 29. Mai statt. mehr
Bild: Stummfilm Magazin

murnau stern berlin 250Im Rahmen des "zamus: early music festival 2023" wird am Samstag, den 20. Mai 2023, im Kölner Kino Turistarama um 20:00 Uhr Friedrich Wilhelm Murnaus "Tartüff" (D 1925) mit Livemusik gezeigt. 

Die Musikerin Olga Pashchenko erschafft zu den Bildern auf der Leinwand einen neuen Soundtrack – experimentell zusammengesetzt aus live erzeugten Soundeffekten und einer eigens für den Abend zusammengestellten Musikcollage von Jed Wentz. Verwendet werden Themen und Motive aus Werken unter anderem von Cécile Chaminade, Charles Gounod und Frédéric Chopin. Als Vorfilm wird die Episode "Der Selbstmörderklub" aus Richard Oswalds "Unheimliche Geschichten" (D 1919) gezeigt.

"zamus" ist das Zentrum für Alte Musik der Kölner Gesellschaft für Alte Musik im Kölner Stadtteil Ehrenfeld und veranstaltet seit 2011 die Tage für frühe Musik. mehr
Das Bild zeigt den Stern für Friedrich Wilhelm Murnau auf dem Potsdamer Platz in Berlin, Foto: Stummfilm Magazin

dff 250Die Hyperinflation des Jahres 1923 trieb die junge Weimarer Republik bis an den Abgrund. Am Ende der Inflationszeit waren die Geldvermögen der Deutschen vernichtet. Doch es gab auch Gewinner*innen – etwa die Besitzer*innen von Sachwerten.

Wie blickte das Kino der 1920er Jahre auf diese Ereignisse, die nachhaltig die politische Entwicklung in Deutschland prägen sollten? Die Filmreihe "Inflation – Die Auswirkungen der Geldentwertung im Kino der Weimarer Republik" im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum begleitet die Ausstellung "Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma" im Historischen Museum Frankfurt und die Sonderschau Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) im DFF. Auf dem Programm stehen:

• 02. Mai 2023, "Die freudlose Gasse "(D 1925)
• 09. Mai 2023, "Fräulein Raffke" (D 1923)
• 16. Mai 2023, "Alles für Geld" (D 1923)
• 23. Mai 2023, "Die Stadt ohne Juden" (AT 1924)
• 30. Mai 2023, "Die Dame mit der Maske" (D1928)

Alle Filme der Reihe werden mit einer Einführung und Klavierbegleitung gezeigt. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin

Bonn

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Bis 30. Juli 2023 ist in der Bundeskunsthalle die Ausstellung "1920er! Im Kaleidoskop der Moderne" zu sehen. Zum Rahmenprogramm gehören auch drei Stummfilmvorführungen mit Livemusik. mehr

Filmgeschichte hören

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Podcasts haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Auch für Freund*innen des frühen Filmerbes gibt es einiges an Ohrenfutter zu entdecken. hier eine Auswahl

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr