filmspule bunt 250 1Aktuelle und interessante Veröffentlichungen rund um das Thema "früher Film" gibt es im Netz zu entdecken. Hier eine frische Auswahl. Viel Spaß beim Lesen!

♦ orf.at berichtet über das Einfärben von Schwarzweiß-Filmen. mehr

♦ Das Magazin "Sight and Sound" hat Ende 2022 seine neue "Beste Filme aller Zeiten"-Liste veröffentlicht. Unter den ersten zehn Werken ist nunmehr kein Stummfilm mehr zu finden. Auf Platz 1 hat es "Jeanne Dielman" (BE/FR 1975) von Chantal Akerman geschafft. Seit Beginn der alle zehn Jahre durchgeführten Umfrage im Jahr 1952 steht zum ersten Mal ein Film von einer Frau an der Spitze der Auswahl. 1.600 internationale Kritiker*innen hatten sich an der Wahl beteiligt. Die Internetseite filmstarts.de berichtet.

♦ Deutschlandfunk Kultur stellt in einem umfangreichen Audiobeitrag den Regisseur Fritz Lang vor. mehr

♦ In der ARTE-Mediathek werden aktuell "Sherlock Junior" (USA 1924), "The Navigator" (USA 1924) und "Sieben Chancen" (USA 1925) kostenlos angeboten. Kinozeit.de stellt die Buster-Keaton-Klassiker vor. mehr

♦ Das Berliner Arsenal Kino zeigt im März 2023 eine Schau mit FIlmen von Julien Duviver. Filmdienst stellt den einflussreichen französischen Regisseur vor. mehr

♦ "Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin widmet sich noch bis 23. April 2023 den mannigfaltigen Einflüssen des berühmten Vampirfilms auf die bildende Kunst. faz.de hat sich die Ausstellung angeschaut. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

nosferatu 2022 cover sandstein verlag 250"Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin widmet sich noch bis 23. April 2023 den mannigfaltigen Einflüssen des berühmten Vampirfilms auf die bildende Kunst.

Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" feierte 1922 im Marmorsaal des Zoologischen Gartens in Berlin Premiere und ist heute längst Teil der Populärkultur geworden – von Horrorfilmen bis hin zur Fernsehserie "Die Simpsons". "Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg widmet sich der Beziehung dieser Ikone des deutschen Stummfilms zur bildenden Kunst. André Breton galt "Nosferatu" als ein surrealistisches Schlüsselwerk. Umgekehrt ist der Film nicht ohne kunsthistorische Vorbilder zu denken. In den Entwürfen für die Ausstattung befinden sich Motive, die an die Radierungen Francisco de Goyas erinnern, an die deutsche Romantik oder an die phantastische Kunst und Literatur des frühen 20. Jahrhunderts. Anleihen bei Caspar David Friedrich sind ebenso zu erkennen wie bei Alfred Kubin, Stefan Eggeler oder Franz Sedlacek. Darüber hinaus wirft die Ausstellung einen Blick auf die Auswirkungen "Nosferatus" im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Alltagskultur.

Trailer zu "Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu" auf YouTube

"Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu" wird kuratiert von Jürgen Müller, Frank Schmidt und Kyllikki Zacharias, Leiterin der Sammlung Scharf-Gerstenberg. Zur Ausstellung finden Vorträge statt unter anderem von Knut Elstermann, Mark Beneke, Jürgen Müller, Frank Schmidt, Dieter Kosslick und Peter Raue. In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz gibt es am 21. Dezember 2022 und am 12. Januar 2023 die Möglichkeit vor dem Museum Blut zu spenden. Informationen zu einzelnen Veranstaltungen finden man unter www.nosferatuinberlin.de. Der Tagesspiegel ist Medienpartner der Ausstellung. Die Schau wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie

Zur Ausstellung erscheint im Sandstein Verlag ein reich bebilderter Katalog, "der neben künstlerischen Vorbildern auch Fotografien und Entwürfe aus dem Nachlass des Ausstatters Albin Grau (berücksichtigt), anhand derer sich die Dreharbeiten und die umfangreiche Werbekampagne nachvollziehen lassen. Flankierende Aufsätze befassen sich mit der literarischen Tradition des Vampirthemas ebenso wie mit der Entstehungsgeschichte und dem (pop-)kulturellen Fortleben des Films. Die damit einhergehende Neubetrachtung bietet die Möglichkeit, allgemein nach der Ästhetik des Unheimlichen und seiner Bedeutung für das 21. Jahrhundert zu fragen", so die Verlagsankündigung.

Videomitschnitt der Buchvorstellung auf YouTube

Der Katalog hat ca. 256 Seiten, ca. 250 meist farbige Abbildungen, ein Format von 27 x 21 cm, die ISBN 978-3-95498-710-8 und kostet Euro 48,00. mehr
Textquelle: Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin; Bild: Sandstein Verlag

filmklappe blau 250 orange ohne soundHarold Lloyds wohl bekanntester Film, die turbulente Komödie "Safety Last" (USA 1923), wurde vor hundert Jahren uraufgeführt.

Das Bild von Lloyd an den Zeigern der riesigen Uhr eines Wolkenkratzers gehört zu den berühmtesten Motiven der Kinogeschichte. Das Casablanca Kino in Nürnberg zeigt den Stummfilm am 26. März 2023 in seiner Reihe "Jahrhundertfilme" –  live begleitet von Hildegard Pohl (Piano) und Yogo Pausch (Percussion). mehr
Bild: Stummfilm Magazin

35mm magazin ausgabe49 250Die Frühjahrsausgabe 2023 von "35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin" ist im März erschienen und hat als Schwerpunkt Filme und Filmschaffende aus Mittel- und Osteuropa.

Für Stummfilminteressierte sind auf den insgesamt 80 Seiten der Start einer Artikelserie über den Filmpionier Paul Wegener (mit einer ausführlichen Wüdigung seines Märchenfilms "Rübezahls Hochzeit" von 1916) und ein Überblick über frühe Kinowerke mit Wikingern zu entdecken. Ein Artikel berichtet über die in deutschen Filmtheatern noch im Einsatz befindlichen Kinoorgeln. Zudem werden unter anderem die Stummfilme "Pan Tadeusz (Litauen 1928) und "A Tolonc" (Ungarn 1915) vorgestellt. Abgerundet wird das Magazin durch verschiedene Rubriken und Kolumnen, darunter neun Seiten mit aktuellen Blu-ray-, DVD- und Buch-Besprechnungen.

"35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin", eine reich bebilderte, sowohl informative wie unterhaltsame Zeitschrift aus dem 35 Millimeter Verlag, widmet sich dem Kino von seinen Anfängen bis in die 1960-Jahre. Es erscheint alle drei Monate.

Im Juni 2023 steht die Veröffentlichung des 50. Heftes mit einer 100 Seiten starken Ausgabe an. Schwerpunktthema ist dann das Filmstudio 20th Century Fox. Zum Online-Bestellshop geht es hier.
Bild: 35 Millimeter Verlag

arte logo 250ARTE zeigt am Montag, den 27. März 2023, um 23.35 Uhr René Clairs "Paris schläft" (F 1925). Vom 27. März 2023 bis 23. April 2023 ist der Film auch in der ARTE-Mediathek abrufbar.

Albert, der Nachtwächter des Eiffelturms, stellt beim Aufwachen fest, dass Paris stillsteht: Alle Einwohner schlafen oder sind in der Haltung gelähmt, die sie um 3:15 Uhr morgens eingenommen hatten. Als er durch die Straßen schlendert, trifft er auf fünf Personen, die im Laufe der Nacht mit dem Flugzeug aus Marseille angekommen waren und wohl verschont wurden, weil sie sich wie er in einer erhöhten Position befanden ... Zunächst genießen sie den allgemeinen Schlaf, der es ihnen ermöglicht, in einem Kabarett auf dem Montmartre zu feiern oder alles zu stehlen, was ihnen gefällt – einschließlich der "Mona Lisa" aus dem Louvre. Doch nach und nach langweilen sie sich und fangen an, sich zu streiten. Nach vier Tagen hören sie im Radio eine Stimme, die um Hilfe ruft ...

Dieser konstruktivistische Film als auch der dadaistisch inspirierte „Entr'acte“ (1924) lassen den Avantgardismus von Regisseur René Clair erkennen, der in jede Phase des Filmschaffens, vom Schreiben bis zum Schnitt, involviert war. In "Paris schläft" deutet sich Clairs Vorliebe für Science-Fiction und Fantasy an, wie viele seiner späteren Werke zeigen werden. Die in den 1920er Jahren erschienenen Filme "Entr'acte" (1924) und "Paris schläft" (1925) sind René Clairs erste Regiearbeiten. Der für seine Zeit völlig neuartige "Paris schläft" gewann bei seiner Veröffentlichung 1925 die Gunst des Publikums und der Kritiker.

Von dem originalen Schnitt gibt es weder Negativ noch Kopien, aber in mehreren Restaurierungen wurde versucht, sich dem Original anzunähern. Bei der auf ARTE ausgestrahlten Version handelt es sich um die im Jahr 2018 von der Stiftung Jérôme Seydoux-Pathé realisierten 4K-Restaurierung, die anhand einer englischen Verleihkopie des Films durchgeführt wurde – weshalb Vorspann und Zwischentitel auch in Englisch sind. mehr
Textquelle: Presse ARTE G.E.I.E.; Bild: Stummfilm Magazin

pest in florenz bluray 250Das Label Ostalgica veröffentlicht in seiner neuen Reihe "Stumme Filmkunstwerke" am 05. Mai 2023 "Pest in Florenz" als Blu-ray-Deutschlandpremiere.

Für den aufwändigen Ausstattungsfilm von Regisseur Otto Rippert schrieb Fritz Lang das Drehbuch. In der Erich Pommer-Produktion sind unter anderem Theodor Becker, Marga Kierska, Julietta Brandt, Otto Mannstaedt und Anders Wikmann zu sehen. Die Veröffentlichung wird einen Audiokommentar mit den 35MM-Redakteuren Lars Johansen, Marco Koch und Clemens Williges beinhalten. mehr (Facebookseite)

Trailer auf YouTube

"Der Film zelebriert eine Lust am Untergang, vor allem aber zelebriert er die exotische Schönheit einer fernen Zeit. Die Vision der Filmschaffenden und besondere Umstände der Entstehungszeit haben hier eine Großproduktion ermöglicht, wie sie heute im deutschen Film kaum noch denkbar ist. Es sind die starken Bilder, die den Reiz von 'Die Pest in Florenz' ausmachen, aber auch die Kühnheit, mit der hier inszeniert wird", so Arndt Pawelczik in seiner FIlmbesprechung für die Initiative "100 Jahre Stummfilmklassiker der Weimarer Republik".
Foto: Ostalgica

asta nielsen buchcover im paradies 250Im Berliner Galiani-Verlag erscheint in dessen Reihe "Illustrierte Lieblingsbücher" am 05. April 2023 ein Band mit Erzählungen von Asta Nielsen und Illustrationen von Kai Menschik.

"Sie war der Star des deutschen Stummfilms. Aber was die wenigsten wissen: Asta Nielsen konnte auch schreiben. Und wie! Mit einem untrüglichen Sinn für die Einzigartigkeit und Tragikomik des menschlichen Daseins. 'Im Paradies' versammelt die besten ihrer Geschichten. Asta Nielsen, Ikone der Schauspielkunst und weiblicher Selbstbestimmung, war ebenso berühmt für ihren Lebens- und Liebeshunger wie gefürchtet für ihre Unerschrockenheit. Auf Konventionen gab sie nichts. Legendär die Feste, an denen sie teilnahm, die Zahl ihrer Beziehungen und Hochzeiten, fast schon berüchtigt ihre Lebensfreude. Sie spielte Tänzerinnen, Arbeiterinnen, Bürgerliche, Prostituierte und produzierte ihre Filme irgendwann selbst. Einer davon Hamlet, den spielte sie persönlich, als Frau – auch dies ein Skandal. Auf Hiddensee bezog sie ein inzwischen berühmtes Haus, das sie "Karusel" nannte, und genoss die Sommer in vollen Zügen: Mit dabei Künstler und Bohemiens wie Joachim Ringelnatz, Heinrich George und Paul Wegener. Als sie sich mit den Nazis anlegte und Deutschland verlassen musste, begann sie zu schreiben: Bewegende Szenen aus ihrem Leben in München, Berlin, Kopenhagen, Massa und Hiddensee, wilde Feiern, tragikomische Schicksale und berührende Geschichten über Menschen, die sie liebte." (aus der Verlagsankündigung). Die gebundene Ausgabe kostet 22,00 Euro, das E-Book 12,99 Euro. mehr
Textquelle und Bild: Galiani-Verlag Berlin

hilde warren und der tod cover blu ray 250Das Label ostalgica veröffentlicht in einer neuen Reihe unter dem Titel "Stumme Filmkunstwerke" am 31. März 2023 "Hilde Warren und der Tod" als Blu-ray-Erstveröffentlichung. Für den Joe-May-Film aus dem Jahr 1917 schrieb Fritz Lang das Drehbuch.

Stummfilm Magazin sprach mit Andreas Bierschenk von ostalgica und den 35MM-Redakteuren Lars Johansen, Marco Koch und Clemens Williges über den Film und die Blu-ray.

"Fritz Lang stand ganz am Anfang seiner Karriere und `Hilde Warren und der Tod´ war eines seiner ersten Drehbücher. Joe May war, das vergisst man heute leider immer wieder, damals schon ein sehr bekannter und bedeutender Name, der bereits seit fünf Jahren im Geschäft war. Mit eigener Produktionsfirma und mindestens zwei supererfolgreichen Detektiv-Serien in den Kinos. Sowohl für Lang als auch May sollten dann aber die Folgejahre die wichtigeren in der Karriere werden. Lang konnte 1919 seinen ersten Film als Regisseur drehen und May im selben Jahr seine monumentale, achtteilige Filmsaga `Herrin der Welt´ realisieren (an der Lang auch ein wenig als Autor mitwerkelte), und später dann seinen vielleicht heute bekanntesten Film, den zweiteiligen `Das indische Grabmal´ – wieder nach einem Drehbuch, an dem Lang mitschrieb", so Marco Koch. zum ganzen Interview
Bildnachweis: ostalgica

arte logo 250Derzeit sind gleich drei große Komödienklassiker mit Buster Keaton kostenfrei online abrufbar.

In der ARTE-Mediathek werden aktuell "Sherlock Junior" (USA 1924), "The Navigator" (USA 1924) und "Sieben Chancen" (USA 1925) angeboten. Alle drei Filme liegen in frischen Restaurierungen aus dem Hause Lobster vor und wurden mit ausgezeichneten Musiken vertont. mehr
Bild: Stummfilm Magazin

filmstreifen 08 250Der sowjetische Filmregisseur und Filmtheoretiker Wsewolod Illarionowitsch Pudowkin wurde am 28. Februar 1893 in Pensa (Russland) geboren. Er starb am 30. Juni 1953 in Moskau.

Pudowkin war einer der profiliertesten und einflussreichsten Regisseure des frühen russischen Kinos. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Die Mutter (UdSSR 1926), Das Ende von Sankt Petersburg (UdSSR 1927) und Sturm über Asien (UdSSR 1928). mehr
Foto: Stummfilm Magazin

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Studium

filmrestaurierung 250 03

Am 02. Juni 2023 bietet die HTW Berlin wieder Eignungsgespräche für das im Oktober beginnende Bachelorstudium in Konservierung/Restaurierung/Grabungstechnik an der HTW Berlin an. mehr

Sammlung Werner Nekes

Bis Sommer 2023 wird im Filmmuseum Potsdam die Präsentation "Ich sehe was, was Du nicht siehst – Aus der Sammlung Werner Nekes" gezeigt. Ergänzend findet eine Vermittlungswerkstatt statt. mehr

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Das bedeutende ukrainische Filmarchiv Dovzhenko Centre in Kiew ist in seiner Existenz bedroht. Spenden zur Unterstützung sind möglich unter https://gofund.me/a6d1f28d